APA/BARBARA GINDL

Ex-Ministerin

Edtstadler zur Landeshauptfrau von Salzburg gewählt

01. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Der Salzburger Landtag hat am Mittwoch die frühere Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zur neuen Salzburger Landeshauptfrau gewählt. Sie folgt damit auf ihren Parteikollegen Wilfried Haslauer, der seit 2013 Landeshauptmann war.

Für Edtstadler stimmten nicht nur die Abgeordneten der ÖVP und ihres Koalitionspartners FPÖ, sondern auch die der größten Oppositionspartei im Land, der SPÖ. Die Mandatare von KPÖ Plus und Grünen verweigerten der neuen Landeshauptfrau die Zustimmung.

Insgesamt erhielt die 44-jährige Edtstadler 29 der 36 Stimmen im Landtag. Gewählt wurde offen mit Handzeichen. 

Damit bezieht bereits zum zweiten Mal eine Frau das Chefbüro im Chiemseehof. Von 2004 bis 2013 hatte Salzburg mit Gabriele "Gabi" Burgstaller (SPÖ) schon einmal eine Landeshauptfrau. 

Mit der heutigen Wahl ändert sich auch die Ressortaufteilung im Land: Mit den Ressorts Gemeinden, Wirtschaft und Volkskultur erhält Edtstadler auch gute Repräsentationsmöglichkeiten.

Haslauer geht nach 21 Jahren

Davor war der scheidende Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ein letztes Mal an das Rednerpult im Landtag geschritten, um "nach 21 Jahren hiermit die Zurücklegung meiner Funktion als Landeshauptmann und Mitglied der Landesregierung" bekannt zu geben. 

Er hob noch einmal hervor, wie sich die Welt in den vergangenen 21 Jahren verändert hat, "und mittendrin steht unser schönes kleines Land Salzburg, das in den 21 Jahren wohlhabender geworden ist, sicherer, und viele Menschen haben eine neue Heimat gefunden, auch wenn sie nicht immer nur willkommen waren".

Dennoch sei freilich nicht alles positiv. Haslauer führte unter anderem die Transitlawine und Verkehrslast, eine problematische Kostendynamik, den Klimawandel, Zuwanderung und Migration an. "Ich möchte heute keine Bewertung meiner Arbeit machen, (...), aber es gibt manches, das mich freut", als Beispiele nannte er die wirtschaftlichen Erfolge, die Wiederbelebung des Jazzfestivals Saalfelden, den Wiederaufbau der Pinzgaubahn oder die Kulturbauten.

"Ich verabschiede mich ohne Wehmut, mit großer Dankbarkeit. Ich bedanke mich für Ihr Eintreten für Salzburg, für die unterschiedlichen Gesellschaftsentwürfe, die Sie für richtig finden und für die Sie eintreten, das ist Demokratie." 

Seine Entscheidung für die Politik sei eine Entscheidung "aus Liebe für Salzburg" gewesen, "und wer Entscheidungen aus Liebe trifft, entscheidet immer richtig. Es war mir eine große Ehre und die Auszeichnung meines Lebens, Gott schütze Sie alle."

Am Samstag zur ÖVP-Landeschefin gewählt

Die zu Jahresbeginn von der Salzburger Volkspartei zur Nachfolgerin Haslauers nominierte Edtstadler war seit Februar geschäftsführende Landesparteiobfrau der ÖVP, am vergangenen Samstag wurde sie beim Landeskongress mit 97,5 Prozent auch offiziell zur Parteichefin gewählt. Am Montag hat sie sich noch einem Hearing im Landtag gestellt.

Video: Salzburger FPÖ: "Bedingtes Ja" für Edtstadler

Zusammenfassung
  • Karoline Edtstadler (ÖVP) wurde am Mittwoch mit 29 von 36 Stimmen, darunter auch von der SPÖ, zur neuen Landeshauptfrau von Salzburg gewählt und folgt damit auf Wilfried Haslauer, der das Amt seit 2013 innehatte.
  • Mit der 44-jährigen Edtstadler steht zum zweiten Mal eine Frau an der Spitze Salzburgs, und sie übernimmt die Ressorts Gemeinden, Wirtschaft und Volkskultur.
  • Edtstadler wurde am Samstag mit 97,5 Prozent zur ÖVP-Landeschefin gewählt, während Haslauer nach 21 Jahren in der Landesregierung seinen Rücktritt bekanntgab.