Gerhard Karner im ZiB2 StudioScreenshot ORF

Karner bei Wolf: Titelreiten statt Antwort geben

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Am Dienstagabend stand Innenminister Gerhard Karner ZiB2-Moderator Armin Wolf Rede und keine Antwort.

Nachdem am Dienstag der Nationale Sicherheitsrat zur Spionageaffäre tagte, besuchte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) das ZiB2-Studio und traf auf Armin Wolf – nachzusehen hier auf JOYN. Während Wolf jede Menge Fragen hatte, lieferte Karner wenig Antworten.

Beispielsweise wollte Wolf wissen, ob Karner mit Bundespolizeidirektor Michael Takàcs über drei Handys geredet habe, die von diesem am Dienstweg vorbei bei der Datenrettung im BVT gebracht worden seien – und von dort in Moskau landeten. Statt die klare Frage zu beantworten, korrigierte Karner Wolf mehrmals, weil dieser "Polizeidirektor" und nicht "Bundespolizeidirektor" sagte. Auch auf Nachfragen gab es keine Antwort, Karner sah hingegen eine "Täter-Opfer-Umkehr".

So ging es ermüdend weiter. Karner sei "nicht zuständig".

  • Ich bin nicht der Ermittler". Er sei nur dafür "zuständig, dass die Ermittlungen konsequent" geführt werden.
  • "Ich bespreche nicht die Ermittlungen im Detail mit den Beamten. Das ist nicht meine Aufgabe."
  • "Ich bin hier nicht im Detail informiert, das ist nicht meine Aufgabe."

Wohlgemerkt ist Karner als Innenminister auch Vorgesetzter der Bundespolizeidirektion, bei der Causa handelt es sich wohl um einen der größten Spionageskandale Österreichs – deren Ausmaß derzeit noch nicht abgeschätzt werden kann. Ermittlungsdetails darf Karner nicht nennen, das wurde von ihm auch nicht verlangt.

Dementsprechend wurde das Interview auch sofort im Netz behandelt:

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ribbon Zusammenfassung
  • Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) lieferte in einem Interview mit Armin Wolf keine konkreten Antworten und wich Fragen aus.
  • Karner betonte, nicht für Ermittlungsdetails zuständig zu sein, und vermied es, sich zu internen Prozessen zu äußern.
  • Das Interview wurde im Netz rasch diskutiert und kritisiert, wobei Karners Antworten als ausweichend wahrgenommen wurden.