"Jetzt ist er weg" - Reaktionen auf Kurz-Rücktritt

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Bereits vor der öffentlichen Erklärung von Sebastian Kurz über seinen Rückzug von allen politischen Ämtern gab es erste Reaktionen aus der Politik. FPÖ-Chef Kickl zeigte sich erfreut: "Jetzt ist er weg". Andere waren versöhnlicher.

Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler zollte Sebastian Kurz für seine Entscheidung "Respekt". Man habe gut zusammengearbetiet und viel erreicht schrieb er auf Twitter über den einstigen Koalitionspartner.

Van der Bellen bedankte sich telefonisch

"Ich habe heute Sebastian Kurz in einem Telefonat herzlich für seine Tätigkeit als Bundeskanzler der Republik Österreich sowie zuvor als Außenminister und Staatssekretär gedankt", teilte Bundespräsident Alexander Van der Bellen per Aussendung mit. Er habe sich "auch für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit" bedankt und ihm "alles Gute für die Zukunft gewünscht", so der Bundespräsident.

 

Kogler: Trotz Unterschiede viel erreicht

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat am Donnerstag "ganz ganz großen" Respekt für die Entscheidung von Sebastian Kurz bekundet, sich aus der Politik zurückzuziehen. Für die Grünen ist die offenbar bevorstehende Regierungsumbildung der ÖVP kein Anlass für Veränderungen ihres Teams. 

Kogler unterstrich vor Journalisten, dass "wir gemeinsam in der Bundesregierung trotz aller Unterschiede viel erreicht haben". Trotz Coronapandemie habe man in "langen Gesprächen" um wichtige Reformen gerungen und diese auch durchgesetzt, verwies der Vizekanzler auf Steuerreform, Wirtschaftshilfen und soziale Absicherung "für viele" während der Pandemie.

Kickl freut sich: "Jetzt ist er weg"

FPÖ-Obmann Herbert Kickl sah sich bereits im angekündigten Rücktritt des ÖVP-Chefs bestätigt. "Ich habe am Beginn des Jahres gesagt, Kurz muss weg, jetzt ist er weg", sagte er in einer Pressekonferenz vor der schon offiziellen Bestätigung des Rückzugs.

NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger gab sich hingegen milder. "Ich wünsche Dir @sebastiankurz aufrichtig alles Gute", schrieb Meinl-Reisinger auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. "Bei allem was wir in der Politik unterschiedlich gesehen haben, was letztlich auch bleibt ist der Mensch und dem gebührt auch Dank für seine Arbeit!", so die NEOS-Chefin.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bezeichnete den Rücktritt von Kurz als "erwartbar", er habe die Konsequenz aus den letzten Monaten gezogen. "Die Umbrüche in der ÖVP werden die Regierung weiter schwächen. Und das in einer schwierigen Zeit, in der sie daran arbeiten müsste, das Land aus der Krise zu führen", kritisiert Rendi-Wagner.

Kai Jan Krainer, SPÖ-Parlamentarier und Fraktionsvorsitzender im Ibiza- und ÖVP-U-Ausschuss twitterte nach dem Rücktritt etwas lapidar: "Überfälliger Schritt. Darf nicht der letzte Rücktritt sein."

Auch sein Kollege im U-Ausschuss, der FPÖ-Fraktionsvorsitzende Christian Hafenecker, meint: "Mit Sebastian Kurz geht nur der türkise Hauptdarsteller von der Bühne".

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  • Bereits vor der öffentlichen Erklärung von Sebastian Kurz über seinen Rückzug von allen politischen Ämtern gab es erste Reaktionen aus der Politik. FPÖ-Chef Kickl zeigte sich erfreut: "Jetzt ist er weg". Andere waren versöhnlicher.

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