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Iran und Israel im Fokus

Zu Nahost und Ukraine: Putin telefonierte erneut mit Trump

14. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin haben Berichten russischer Staatsmedien zufolge erneut telefoniert. Im Fokus stand demnach die Angriffe zwischen Israels und dem Iran.

Wie russische Nachrichtenagenturen am Samstag unter Berufung auf den Kreml berichteten, stand die "gefährliche Eskalation im Nahen Osten" nach den gegenseitigen Angriffen zwischen Israel und dem Iran im Mittelpunkt des Telefonats zwischen Trump und Putin. 

Es war das vierte Telefonat der beiden Staatschefs seit dem Amtsantritt Trumps im Jänner.

Zudem habe Putin den US-Präsidenten über die "Umsetzung der Vereinbarungen informiert", die bei Gesprächen mit einer ukrainischen Delegation am 2. Juni in Istanbul getroffen worden seien. 

Putin sagte Trump den Angaben zufolge, dass Russland bereit sei, die Verhandlungen mit der Ukraine nach dem 22. Juni fortzusetzen, während Trump dies anerkannt habe und "sein Interesse an einer schnellen Lösung des russisch-ukrainischen Konflikts" erneuert habe, fügte der Kreml hinzu.

Russland will vermitteln

Sowohl Putin als auch Trump äußerten den Angaben zufolge Besorgnis über die jüngste Eskalation im Nahen Osten, schlossen jedoch beide "eine Rückkehr zu Verhandlungen über das iranische Atomprogramm nicht aus". 

Der russische Präsident sagte auch, Moskau sei bereit, zwischen Israel und dem Iran zu vermitteln.

Putin habe Trump, der am Samstag 79 Jahre alt wurde, außerdem zum Geburtstag gratuliert. Zudem hätten beide über das Thema "Waffen-Bruderschaft" zwischen Russland und den USA während des Zweiten Weltkriegs gesprochen.

China sagt Iran Unterstützung zu

Nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran telefonierte der chinesische Außenminister Wang Yi am Samstag mit seinen Kollegen aus beiden Ländern. 

Wie das Außenministerium in Peking mitteilte, sagte Wang dem Iran in dem Telefonat mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi die Unterstützung Chinas bei der Wahrung seiner Souveränität, bei der Verteidigung seiner "legitimen Rechte und Interessen" und beim Schutz seiner Bevölkerung zu.

Israel habe mit seinen Angriffen auf den Iran einen schweren Verstoß "gegen die Grundsätze der internationalen Beziehungen" begangen und mit seinen Angriffen auf iranische Atomanlagen einen "gefährlichen Präzedenzfall mit potenziell katastrophalen Folgen geschaffen", fügte Wang nach dem Gespräch mit Araghchi an.

Wang: Israels Vorgehen "inakzeptabel"

Anschließend telefonierte Wang den chinesischen Angaben zufolge mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar. Er habe Saar von seinem Telefonat mit Araghchi berichtet und ihm mitgeteilt, dass China "Israels Verletzung des Völkerrechts durch den gewaltsamen Angriff auf den Iran klar ablehnt". Israels Vorgehen sei "inakzeptabel".

Israel greift seit Freitagfrüh Ziele im Iran an. Dabei wurden unter anderem mehrere Atom- und Militäranlagen bombardiert. 

Die Chefs der iranischen Armee und der mächtigen Revolutionsgarden wurden getötet, ebenso nahezu die gesamte Führungsspitze der Luftwaffe der Revolutionsgarden. Als Reaktion beschießt der Iran Israel seit Freitag mit Drohnen und Raketen.

China unterhält enge Beziehungen zum Iran. Die Volksrepublik ist dessen größter Handelspartner und kauft so viel iranisches Öl wie kein anderes Land.

Video: Israel greift Iran an - "Hat sich seit Tagen abgezeichnet"

Zusammenfassung
  • US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin haben zum vierten Mal seit Trumps Amtsantritt telefoniert und dabei die Eskalation im Nahen Osten nach den gegenseitigen Angriffen zwischen Israel und Iran besprochen.
  • Putin informierte Trump über die Umsetzung der Vereinbarungen mit der Ukraine und kündigte an, die Verhandlungen nach dem 22. Juni fortzusetzen, während Trump sein Interesse an einer schnellen Lösung des Konflikts bekräftigte.
  • China kritisierte Israels Angriffe auf den Iran als „inakzeptabel“ und sagte Teheran Unterstützung bei der Wahrung seiner Souveränität und legitimen Rechte zu, nachdem bei den Angriffen mehrere iranische Militärführer getötet wurden.