Iran: Grossi beruft nach US-Angriffen IAEA-Krisensitzung ein
Zu CNN sagte Grossi, dass klar sei, dass Fordo von US-Luftangriffen getroffen worden sei. Eine Beurteilung der Schäden im Untergrund sei jedoch bisher nicht möglich gewesen. Die IAEA-Inspektoren konnten die iranischen Atomanlagen seit dem Beginn der israelischen Angriffe am 13. Juni nicht in Augenschein nehmen.
Der Chef des Nationalen Zentrums für das Nukleare Sicherheitssystem, das der iranischen Atomenergiebehörde unterstellt ist, erklärte, es bestehe "keine Gefahr" für die rund um die Anlagen lebenden Menschen, da "keine Anzeichen für eine Kontamination festgestellt" worden seien.
Die USA hatten in der Nacht auf Sonntag an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und drei Atomanlagen attackiert. Darunter war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo. Auch jenseits des Persischen Golfs verlautete Entwarnung. "In Folge der US-Angriffe auf die Atomanlagen des Iran wurden keine radioaktiven Auswirkungen auf die Umwelt des Königreichs und der arabischen Golfstaaten entdeckt", erklärte die saudi-arabische Atomkommission im Onlinedienst X.
Für US-Außenminister Marco Rubio wurde die Welt durch die Attacken Amerikas "sicherer und stabiler". "Ich denke, die Welt ist heute sicherer und stabiler als sie es vor 24 Stunden war", sagte Rubio am Sonntag dem Sender Fox News. Sollte der Iran sein "geheimes" Atomprogramm fortsetzen, drohten weitere Maßnahmen Washingtons.
Rubio warf Teheran vor, vor den Angriffen nur in "Fake-Verhandlungen" mit dem Westen über sein Atomprogramm eingetreten zu sein. Damit habe der Iran US-Präsident Donald Trump "austricksen" wollen.
Warnung von IKRK-Präsidentin
Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, warnte vor "unabsehbaren Folgen". Die Women's International League for Peace and Freedom (WILPF), plädierte an die Vernunft. "Es braucht jetzt Besonnenheit und intensive diplomatische Bemühungen des Vertrauensaufbaus, um weitere Eskalationen zu verhindern", erklärte die Vorsitzende von WILPF Austria, Rosa Logar, zur Lage in der Region.
Zusammenfassung
- Nach US-Luftangriffen auf drei iranische Atomanlagen, darunter die unterirdische Anlage Fordo, hat IAEA-Chef Rafael Grossi für Montag eine Dringlichkeitssitzung in Wien einberufen.
- Die IAEA-Inspektoren konnten seit Beginn der israelischen Angriffe am 13. Juni keine Inspektionen im Iran vornehmen, während internationale Stimmen vor weiteren Eskalationen und unabsehbaren Folgen warnen.