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Iran-Israel

US-Angriff auf Iran: Trump will "in nächsten zwei Wochen entscheiden"

Heute, 18:18 · Lesedauer 3 min

US-Präsident Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen über ein Eingreifen des US-Militärs im Iran entscheiden. Indessen gehen die Angriffe zwischen Israel und dem Iran weiter.

Trump sehe aktuell die Chance für "substanzielle Verhandlungen", hieß es seitens der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Donnerstag bei einem Journalisten-Briefing. Diese könnten in naher Zukunft stattfinden - oder auch nicht. 

Trump wolle seine Entscheidung über ein Eingreifen der USA vom Fortschritt auf diplomatischem Wege abhängig machen und "innerhalb der nächsten zwei Wochen" eine finale Entscheidung über einen Einsatz des US-Militärs treffen. 

Der Präsident habe deutlich gemacht, dass er immer Diplomatie anstrebe. Er scheue sich allerdings auch nicht, Stärke zu zeigen, falls nötig. Iran und die gesamte Welt sollten wissen, dass das US-Militär das stärkste der Welt sei.

Das "Wall Street Journal" hatte bereits in der Nacht auf Donnerstag berichtet, Trump habe Angriffspläne gegen den Iran bewilligt, den Befehl zur Umsetzung jedoch bisher nicht erteilt. Das Medium berief sich dabei auf drei mit den Plänen vertraute Personen.

Weiterhin Kontakt mit Iran

Derweil bestehe weiterhin Kontakt zwischen der US-Regierung und dem Iran, wie Leavitt gegenüber den versammelten Journalisten erklärte. Details zur Art des Kontakts nannte sie nicht.

Informationen aus Diplomatenkreisen zufolge haben hochrangige Vertreter des Irans und der USA seit Beginn des israelisch-iranischen Konflikts mehrfach direkte Gespräche geführt. 

Wie die Nachrichtenagentur Reuters von drei Diplomaten erfuhr, haben der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der iranische Außenminister Abbas Araqchi telefoniert.

Europäische Außenminister verhandeln mit Iran

Außenminister europäischer Länder und des Irans treffen sich derweil nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag in Genf zu neuen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm.

Demnach sollen sich zunächst die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas abstimmen, erfuhr Reuters am Mittwoch aus deutschen Diplomatenkreisen. Danach soll es ein gemeinsames Gespräch mit dem iranischen Außenminister Abbas Araqchi geben.

Angriffe gehen weiter

Die gegenseitigen Angriffe zwischen dem Iran und Israel gingen am Donnerstag weiter. In den Morgenstunden wurden nach Angaben von israelischen Rettungskräften mindestens 65 Menschen in Israel verletzt, als Raketen auf ein Krankenhaus abgefeuert wurden. 

Verteidigungsminister Israel Katz erklärte in Reaktion, dass das geistliche und politische Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, nicht "weiter existieren" dürfe. Khamenei "betrachtet die Zerstörung Israels als sein Ziel", sagte Katz: "Ein solcher Mann darf nicht weiter existieren."

Bei den Angriffen sei laut Israel auch sogenannte Streumunition eingesetzt wurde. Von einem Vertreter des Militärs hieß es, Raketen seien mit mehreren Sprengköpfen ausgestattet gewesen, die beim Aufprall des Geschoßes explodiert seien.

Nach eigenen Angabe habe man derweil rund zwei Drittel der iranischen Raketen-Abschussrampen zerstört. Der Iran verfüge aber immer noch über 100 weitere Abschussanlagen, so ein Sprecher des israelischen Militärs am Donnerstag. 

Erneut Luftangriffe in Teheran

Israels Luftwaffe hat am indessen Donnerstagabend wieder Ziele in der iranischen Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran attackiert. 

Die Luftverteidigung wurde aktiviert, wie Irans staatliche Medien berichteten. In einem Video der Staatsagentur Teheran war das dumpfe Grollen der Flugabwehr zu hören.

Zusammenfassung
  • Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, ob das US-Militär im Iran eingreift, abhängig vom Fortschritt der diplomatischen Verhandlungen.
  • Bei anhaltenden Angriffen zwischen Israel und Iran wurden am Donnerstag mindestens 65 Menschen verletzt, als Raketen auf ein israelisches Krankenhaus abgefeuert wurden.
  • Israel meldet die Zerstörung von rund zwei Dritteln der iranischen Raketen-Abschussrampen, der Iran verfügt aber weiterhin über mehr als 100 Abschussanlagen.