"Falscher Weg"
Kritik aus der IKG an TV-Auftritt von Präsident Deutsch
Elie Rosen, Präsident der jüdischen Gemeinde in Graz, meint in der "Kronen Zeitung", die humanitäre Situation im Gazastreifen vollkommen zu negieren, habe sicherlich nicht dazu beigetragen, die Wogen zu glätten sondern vielmehr die Frage aufgeworfen, "ob auf unserer Seite ausreichend Sensibilität vorhanden ist."
"Humanitäres Problem, das niemand verleugnen kann"
Das Interview habe die Lage, die ohnehin schon sehr angespannt sei, jedenfalls nicht entschärft, sagte Rosen. Deutsch hatte das Vorgehen Israels im Gazakrieg verteidigt. Kritisch gesehen wurde auch, dass der IKG-Präsident gemeint hatte, dass man nicht wisse, ob im Gazastreifen tatsächlich eine Hungersnot drohe.
Deutsch spreche die Propaganda-Bildverbreitung im Internet und die vielen Fake-Bilder an, meinte dazu Rosen: "Dabei übersieht er allerdings, dass es ein humanitäres Problem in Gaza gibt, das niemand verleugnen kann."
"Der falsche Weg"
Überall, wo Krieg herrsche, litten und hungerten Menschen: "Das nicht ausreichend anzuerkennen, ist aus meiner Sicht der falsche Weg."
Als Vertreter einer Religionsgesellschaft wäre man gut beraten, zu entpolarisieren und auch darzustellen, dass eine differenzierte Diskussion innerhalb der jüdischen Gemeinden möglich ist, meinte der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz.
Rotes Kreuz warnt vor humanitärer Katastrophe in Gaza
Zusammenfassung
- Der Auftritt von IKG-Präsident Oskar Deutsch in der 'ZiB2', bei dem er das israelische Vorgehen im Gazakrieg verteidigte und die drohende Hungersnot in Gaza anzweifelte, stößt auf interne Kritik.
- Elie Rosen, Präsident der jüdischen Gemeinde Graz, wirft Deutsch vor, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu negieren und fordert mehr Sensibilität seitens der Religionsgemeinschaft.
- Rosen betont, dass das Interview die ohnehin angespannte Lage nicht entschärft habe und plädiert für eine entpolarisierende, differenzierte Diskussion innerhalb der jüdischen Gemeinden.