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Nahost

Hamas stimmt Vorschlag für 60-tägige Feuerpause zu

18. Aug. 2025 · Lesedauer 2 min

Die radikal-islamische Hamas hat einen Vorschlag für eine 60-tägige Feuerpause mit Israel angenommen.

Der ranghohe Hamas-Vertreter Basem Naim erklärte am Montag auf Facebook, man habe dies den Vermittlern mitgeteilt. Ein israelischer Regierungsvertreter bestätigte, dass eine entsprechende Mitteilung der Hamas eingegangen sei. 

Eine Antwort der Regierung in Jerusalem in der Sache lag zunächst nicht vor. Der Vorschlag war demnach von Ägypten und Katar unterbreitet worden.

Details zu den Inhalten des Plans für eine Waffenruhe gab es zunächst nicht. Ägypten und Katar vermitteln mit Unterstützung der USA in dem Konflikt. Der neue Vorschlag sieht ägyptischen Regierungskreisen zufolge eine 60-tägige Unterbrechung der israelischen Militäroperationen vor. 

In dieser Zeit soll die Hälfte der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Gegenzug für die Freilassung einiger palästinensischer Gefangener freikommen. Die Vermittler hatten sich am Sonntag mit Vertretern der Hamas in Kairo getroffen. Am Montag nahm auch der katarische Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani an den Gesprächen teil.

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas - bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln - waren Ende Juli erneut ins Stocken geraten. 

Nach israelischer und amerikanischer Darstellung hatte die Hamas die Verhandlungen mit überzogenen Forderungen zum Entgleisen gebracht. Die Delegationen der USA und Israels wurden daraufhin zu Konsultationen in ihre jeweiligen Hauptstädte zurückberufen. Seitdem gab es keine Fortschritte.

Offenbar aktualisierte Form von Witkoff-Vorschlag

Auf dem Verhandlungstisch lag zuletzt ein Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff für eine 60 Tage lange Waffenruhe. Wie israelische Medien berichteten, handelt es sich bei dem jüngsten Vorschlag der ägyptischen und katarischen Vermittler um eine aktualisierte Form. Demnach sollen während der 60 Tage zehn lebende Geiseln sowie die Leichen von 18 Entführten im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freigelassen werden.

Im Gazastreifen befinden sich noch 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. Hamas-Terroristen und andere Islamisten hatten bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 mehr als 250 Menschen aus Israel nach Gaza verschleppt. Etwa 1.200 Menschen wurden getötet.

Zusammenfassung
  • Die Hamas hat internationalen Vermittlern eine "positive Antwort" auf einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen übermittelt.
  • Der jüngste Vorschlag von Ägypten und Katar sieht laut Medienberichten eine 60-tägige Waffenruhe vor, in deren Verlauf zehn lebende Geiseln sowie die Leichen von 18 Entführten im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigelassen werden sollen.
  • Die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas werden von den USA, Ägypten und Katar vermittelt und waren zuletzt ins Stocken geraten, während Israels Sicherheitskabinett eine Ausweitung des Gaza-Kriegs beschlossen hat.