Grünwidl gegen "geschürte Gräben" bei Muslimen
Das umstrittene Sujet wurde vor einigen Tagen auf dem offiziellen Instagram-Account der Volkspartei veröffentlicht, nachdem die Ergebnisse des im Auftrag des Integrationsfonds erstellten Integrationsbarometers präsentiert worden waren. In großen Lettern auf schwarzem Hintergrund war dort zu lesen: "Wusstest du, dass zwei Drittel das Zusammenleben mit Muslimen als schwierig empfinden?"
Eine Islamisierung Europas macht Grünwidl weniger Probleme als die "Entchristlichung". "Denn dass es immer weniger Christen gibt, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr taufen lassen, dass Menschen meinen, sie könnten ohne Christentum leben, da sind nicht die Muslime daran schuld", so der designierte Erzbischof im Ö1-"Journal zu Gast". Vielmehr müssten die Christen selbst zu ihren Wurzeln stehen - daran wolle er vor allem arbeiten.
Das Problem Migration sei nicht mit dem Satz "Wir schaffen das" zu lösen, betonte Grünwidl. "Es gibt sehr viele Migranten, sie sich gut integrieren, die wertvolle Teile unserer Gesellschaft sind." Aber: Es gebe genauso auch integrationsresistente Menschen, "die sich hier nicht eingliedern wollen und die leider dann auch Probleme verursachen."
Zusammenfassung
- Der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl kritisiert das Schüren von Gräben zwischen Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft und betont, dass viele Menschen keine eigenen negativen Erfahrungen gemacht haben.
- Anlass ist ein ÖVP-Posting, das unter Berufung auf das Integrationsbarometer behauptet, zwei Drittel der Menschen empfinden das Zusammenleben mit Muslimen als schwierig.
- Grünwidl sieht die Entchristlichung Europas als größeres Problem als eine Islamisierung und hebt hervor, dass viele Migranten gut integriert sind, während er integrationsresistente Personen ebenfalls benennt.
