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Wegen offener Rechnung

Ausgeliefert: Ochsenknecht spielte "Katz und Maus"

16. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Laut Berichten soll Jimi Blue Ochsenknecht am Mittwoch nach Tirol ausgeliefert worden sein. Er muss sich wegen Betrugs verantworten. Eine Recherche zeigt, wie er die Behörden und den Hotelchef, dem er 14.000 Euro schuldete, an der Nase herumgeführt haben soll.

Ochsenknecht verbrachte im Dezember 2021 mehrere Tage im Hotel Sonne in Kirchberg in Tirol, um seinen 30. Geburtstag zu feiern. Insgesamt kostete der Party-Urlaub dem Schauspieler knapp 14.000 Euro

Ein Betrag, denn er dem Hotelchef Wilhelm Steindl nie überweisen wird

WhatsApp-Chats mit Hotelchef 

Dem "Spiegel" erzählte der Hotelchef, dass Ochsenknecht sich im November 2021 bei hm via WhatsApp meldete und zwei Suiten sowie zwei oder drei Doppelzimmer für "acht Jungs" anfragte. Der Hotelchef schickte ein Angebot. Ochsenknecht antwortete: "Habe ich jetzt noch nicht durchgerechnet, aber muss ich auch nicht. Das passt auf jeden Fall", so der "Spiegel", dem die Chats vorliegen. 

"Wir werden gute Randale machen", soll er in einer weiteren Nachricht geschrieben haben.

Im Hotel feierte der Schauspieler dann ausgelassen. Allein die Rechnung eines Lokals soll rund 6.700 Euro ausgemacht haben. Beim Check-Out, wo die satte Rechnung von knapp 14.000 Euro vorgelegt wurde, konnte er nicht zahlen, so das Blatt. Er soll versprochen haben, das Geld zu überweisen. Dies passierte schlussendlich nicht. 

Der Hotelchef reichte dann 2022 beim Bezirksgericht Kitzbühel eine Mahnklage gegen Ochsenknecht ein. 

Einigung auf Raten verlief sich im Sand 

Aber auch der Anwalt des Hotelchefs kontaktiere den Schauspieler. In einigen Mails, die dem "Spiegel" ebenso vorliegen, wies der Anwalt auf die Klage und die Rechnung hin. 

Ochsenknecht soll irgendwann gefragt haben, ob er das Geld in sechs Raten zahlen kann. "Ich fang dann sofort mit der Zahlung an!", so das Versprechen des 33-Jährigen. 

Man soll sich auf Raten von gut 2.500 Euro jeweils am 12. des Monats geeinigt haben. Doch Ochsenknecht soll nicht einmal die erste Rate fristgerecht gezahlt haben. 

Laut Mailverkehr nannte der Schauspieler das ein "Missverständnis". 2023 erklärte er, er sei davon ausgegangen, dass die Buchhaltung die Raten bezahlt hatte. "Super unangenehm" sei ihm das gewesen. 

Katz-und-Maus-Spiel mit Behörden 

Wenige Wochen fällt am Bezirksgericht die Entscheidung, dass Ochsenknecht die Rechnung samt Prozesskosten (insgesamt etwa 17.000 Euro) zahlen müsse. 

Eine Anwaltskanzlei hätte das Geld eintreiben sollen. Doch laut Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck soll Ochsenknecht seit 2022 keinen fixen Wohnsitz mehr gehabt haben. Es sei auch kein Fahrzeug auf ihn zugelassen gewesen, so der "Spiegel". 

Wie das Medium aus E-Mails eines Chefinspektors des Tiroler Landeskriminalamts entnahm, sollen Beamte ihn auf mehreren Flughäfen auf die Ermittlungen angesprochen haben. Ochsenknecht soll immer eine Wohnadresse in Mailand angegeben haben, die nicht stimmte. Er soll auch eine falsche Handynummer angegeben haben. 

In einer weiteren E-Mail heißt es, Ochsenknecht wolle sich dem Verfahren entziehen und seinen Aufenthalt verschleiern. Auf "Spiegel"-Anfrage dementierte der Anwalt des Schauspielers das. 

Am 23. Juni erließen die österreichischen Behörden dann einen Europäischen Haftbefehl. Nur zwei Tage später klickten für Ochsenknecht am Hamburger Flughafen die Handschellen. 

Die Rechnung beglich dann seine Ex-Freundin Yeliz Koc. Am Mittwoch wurde er nun nach Österreich ausgeliefert.  

Zusammenfassung
  • Laut Berichten soll Jimi Blue Ochsenknecht am Mittwoch nach Tirol ausgeliefert worden sein.
  • Er muss sich wegen Betrugs verantworten. Eine Recherche zeigt, wie er die Behörden und den Hotelchef, dem er 14.000 Euro schuldete, an der Nase herumgeführt haben soll.