"Gewalt gegen Frauen"-Gipfel: Opferschutzeinrichtungen fordern nachhaltige Präventionskonzepte

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Nach einer Serie von Bluttaten, denen Frauen zum Opfer gefallen sind, findet am Mittwoch (12. Mai 2021) im Bundeskanzleramt ein Runder Tisch mit Opferschutzeinrichtungen zum Gewaltschutz statt. Dazu sind eine Woche nach dem Sicherheitsgipfel 18 Vertreter von Frauenrechtsorganisationen eingeladen worden. Eines der Themen ist die geforderte Erhöhung der finanziellen Mittel für den Gewaltschutz.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sagte bereits im Vorfeld, dass es am Geld nicht scheitern werde. Die Opferschutzeinrichtungen wollen 228 Millionen Euro im Jahr für eine Ausweitung und längerfristige Absicherung ihrer Arbeit und zusätzlich rund 3.000 neue Arbeitsstellen im Opferschutz. Daneben wird es auch um die Ursachen für Gewalt gegen Frauen gehen. Am Dienstag gab es einen Expertenaustausch zum Thema kulturell bedingter Gewalt mit Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). Diese kündigte dabei eine Studie "zu unterschiedlichen Motiven kultureller Gewalt" an.

Brem fordert Projektarbeit mit Experten

Bei dem Gipfel "wird nicht sehr viel passieren", sagt Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser, im PULS-24-Interview. Dafür sei die Dauer des Gipfels zu kurz. Laut Brem bräuchte es längerfristige Arbeitsgruppe. Die Regierung müsse sich "für ein paar Projekte entscheiden und diese mit Experten durcharbeiten", erklärt sie im Gespräch mit Anchor René Ach.

"Die Forderungs-Palette der Opferschutzeinrichtungen wird eine breite sein", sagt Brem. Sie sieht eine Lösung des Problems in einer "guten Präventionsarbeit in Schulen und Kindergärten". Zudem bräuchte es mehr Polizeibeamte und besser geschultes Personal, vor allem im medizinischen Bereich. "Viele gehen zum Hausarzt und vertrauen ihm alles an", erklärt sie weiter. Außerdem bräuchte es ein flächendeckendes, österreichweites Anti-Gewalt-Training.

Brem: Notrufe von Frauen "sind deutlich gestiegen"

Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser, spricht im PULS 24 Interview über den "Gewalt gegen Frauen"- Gipfel und welche Konzepte zur Präventionsarbeit sinnvoll wären.

Rösslhumer für nachhaltigen Opferschutz

"Es geht um viele Maßnahmen", sagt auch Maria Rösslhumer, Leiterin der "Autonome Österreichische Frauenhäuser". Es bräuchte "einfach mehr nachhaltigen und wirksamen Opferschutz", fordert sie im PULS-24-Interview. Viele Frauen würden anrufen und die Gespräche würden viel Zeit in Anspruch nehmen. "Das ist keine Arbeit von zwei bis drei Stunden", sagt sie bei der Demonstration in Wien vor dem Gewalt-gegen-Frauen-Gipfel. Österreich hätte ein "gesellschaftspolitisches Problem". Das würde sich dadurch zeigen, dass immer mehr Frauen laut Rösslhumer in "Hochrisiko-Situationen" kommen.

Rösslhumer: "Gewalt gegen Frauen ist eine Pandemie"

Maria Rösslhumer, Leiterin der autonomen österreichischen Frauenhäuser, spricht im PULS 24 Interview über die Demonstration vor dem "Gewalt gegen Frauen"- Gipfel.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach einer Serie von Bluttaten, denen Frauen zum Opfer gefallen sind, findet am Mittwoch (12. Mai 2021) im Bundeskanzleramt ein Runder Tisch mit Opferschutzeinrichtungen zum Gewaltschutz statt.
  • Dazu sind eine Woche nach dem Sicherheitsgipfel 18 Vertreter von Frauenrechtsorganisationen eingeladen worden. Eines der Themen ist die geforderte Erhöhung der finanziellen Mittel für den Gewaltschutz.
  • Bei dem Gipfel "wird nicht sehr viel passieren", sagt Andrea Brem, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser, im PULS 24 Interview.
  • Dafür sei die Dauer des Gipfels zu kurz. Laut Brem bräuchte es längerfristige Arbeitsgruppe.
  • "Es geht um viele Maßnahmen", sagt auch Maria Rösslhumer, Leiterin der "Autonome Österreichische Frauenhäuser". Es bräuchte "einfach mehr nachhaltigen und wirksamen Opferschutz", fordert sie im PULS 24 Interview.

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