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"Ganz Gaza glücklich"

Freude im Gazastreifen: "Als würden wir wiedergeboren"

Heute, 11:32 · Lesedauer 3 min

Jubel, Tanz und Freude: Im kriegszerstörten Gazastreifen ist die Erleichterung groß über einen lang ersehnten Durchbruch bei Friedensverhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas nach zwei Jahren Krieg.

In der Nacht zuvor hatten Israel und die islamistische Hamas nach tagelangen Verhandlungen der ersten Phase eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump zugestimmt.

"Gott sei gedankt für diesen Waffenstillstand, danke, dass das Blutvergießen und Töten ein Ende hat", sagt ein junger Bewohner des südlichen Gazastreifens, Abdelmajid Abed Rabbo, der Nachrichtenagentur AFP.

"Der gesamte Gazastreifen ist glücklich"

"Danke und Liebe an all diejenigen, die uns zur Seite standen und dazu beigetragen haben, das Blutvergießen zu beenden", sagt Abed Rabbo, der die Aussicht auf Frieden mit einer Gruppe junger Menschen vor dem Nasser-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis feiert. "Ich bin nicht der Einzige, der glücklich ist, der gesamte Gazastreifen ist glücklich" bekräftigt er.

"Ich sende euch meine ganze Liebe aus Gaza." Unter ausgelassenen "Gott ist groß"-Rufen wird einer der Gruppe von einem anderen auf die Schultern gehoben, andere jubeln, klatschen und tanzen zu Musik.

"Trotz all der Verletzungen und des Tötens und des Verlusts von Nahestehenden und Angehörigen sind wir heute glücklich", sagt Aiman al-Najar, der in Chan Junis lebt. Er habe seine Cousins, mehrere Freunde und seinen geliebten Großvater verloren. "Aber heute, trotz alledem, sind wir glücklich", betont er.

Hilfslieferungen sollen wieder in den Gazastreifen

Das Friedensabkommen, das am Donnerstag unterzeichnet werden soll, sieht eine Waffenruhe und eine Freilassung von Hamas-Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene vor. Auch dringend benötigte Hilfsgüter sollen bereitgestellt werden: Nach Hamas-Angaben ist vorgesehen ist, dass in den ersten fünf Tagen der Waffenruhe täglich mindestens 400 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen.

Die Einigung auf eine Waffenruhe gelang, nachdem Trump seinen 20-Punkte-Plan für den Gazastreifen vorgestellt hatte. "Gott sei Dank hat Präsident Trump das Ende des Krieges verkündet, wir sind sehr glücklich", sagte Waël Radwan. "Wir danken unseren Brüdern und allen, die sich auch nur mit Worten dafür eingesetzt haben, dieses Blutvergießen zu beenden."

"Es gibt einen Waffenstillstand!"

Auch in der sogenannten sicheren Zone Al-Mawasi im Süden des Gazastreifens, in der Vertriebene Zuflucht gefunden haben, ist die Erleichterung spürbar. "Als ich aufwachte, sagte meine Mutter zu mir: 'Der Krieg ist vorbei, es gibt einen Waffenstillstand'", erzählt der neunjährige Lajan Massoud. "Ich bin aus dem Zelt gerannt und habe meinen Freundinnen zugerufen: 'Es gibt einen Waffenstillstand! Es gibt einen Waffenstillstand!'" Viele Kinder erzählen AFP-Reportern, sie hofften auf die baldige Wiedereröffnung ihrer Schulen, die seit rund zwei Jahren geschlossen sind.

Andere Palästinenserinnen und Palästinenser können kaum glauben, dass ein Ende des Krieges in greifbare Nähe gerückt ist. "Heute Morgen bin ich zu diesen unglaublich schönen Nachrichten aufgewacht", erzählt der 26-jährige Chaled al-Namnam aus Al-Maghasi im Zentrum des Gazastreifens am Telefon. "Es ist ein seltsames Gefühl - unbeschreiblich - nach zwei Jahren voller Bombenangriffe, Angst, Terror und Hunger", fügt er hinzu. "Als würden wir wiedergeboren."

Gaza-Bewohner: "Glücklich und unglücklich zugleich"

Zusammenfassung
  • Jubel, Tanz und Freude: Im kriegszerstörten Gazastreifen ist die Erleichterung groß über einen lang ersehnten Durchbruch bei Friedensverhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas nach zwei Jahren Krieg.
  • In der Nacht zuvor hatten Israel und die islamistische Hamas nach tagelangen Verhandlungen der ersten Phase eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump zugestimmt.
  • "Gott sei gedankt für diesen Waffenstillstand, danke, dass das Blutvergießen und Töten ein Ende hat", sagt ein junger Bewohner des südlichen Gazastreifens, Abdelmajid Abed Rabbo, der Nachrichtenagentur AFP.