Schlammschlacht
Fehde mit Trump: Musk löschte Post zu Epstein-Akten
Samstag früh waren die Einträge verschwunden, in denen Musk behauptet hatte, Trump komme in unter Verschluss gehaltenen Epstein-Akten vor.
Mit dem Kommentar hatte sich Musk auf den Missbrauchsskandal um den US-Milliardär Jeffrey Epstein bezogen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde.
Epstein war ein früherer Nachbar Trumps in Florida. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten wie dem britischen Prinzen Andrew zugeführt zu haben.
Musk legte keine Beweise vor
Musk hatte in seinem X-Beitrag weder erklärt, auf welche Dokumente genau er sich bezog, noch legte er Beweise für seine Behauptungen vor. In freigegebenen Dokumenten zur Epstein-Affäre tauchte auch der Name Trump auf, ein Fehlverhalten wurde dem amtierenden Präsidenten allerdings nicht vorgeworfen.
Trump hatte sich im Wahlkampf offen für die Freigabe weiterer Akten gezeigt, bisher geschah jedoch nichts. Musk behauptete nach der Eskalation im Streit mit dem US-Präsidenten, der wahre Grund für die fehlende Freigabe sei, dass Trump darin vorkomme.
Trump-Wahlkampf mit 280 Millionen Dollar unterstützt
Musk - Inhaber der Firmen SpaceX, Tesla und X sowie reichster Mann der Welt - hatte sich im Sommer 2024 Trumps MAGA-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) angeschlossen und den Rechtspopulisten im Wahlkampf mit schätzungsweise bis zu 280 Millionen Dollar (rund 245 Millionen Euro) unterstützt.
Zum Dank machte ihn Trump nach seinem Wahlsieg zu seinem Sonderberater und beauftragte ihn mit massiven Einsparungen im Staatsapparat. Den Beraterposten gab Musk Ende Mai auf.
Danach äußerte der Milliardär zunehmend scharfe Kritik an den Steuerplänen Trumps, die "Amerika in den Bankrott" trieben und zu einer immer gigantischeren Staatsverschuldung führen würden.
Trump: "Musk hat Verstand verloren"
Am Donnerstag in Washington kam es zum endgültigen Bruch zwischen dem mächtigsten und dem reichsten Mann der Welt.
Trump erklärte, sein ehemaliger Verbündeter habe "den Verstand verloren", nachdem dieser gesagt hatte, ohne ihn hätte Trump die Präsidentenwahl im November verloren.
Trump vs. Musk: Feindschaft statt Freundschaft
Trump warnt Musk vor Unterstützung von Demokraten
Am Samstag warnte Trump Musk vor "sehr schwerwiegenden Folgen", falls dieser künftig Demokraten unterstützen sollte. "Wenn er das tut, dann muss er den Preis dafür bezahlen", sagte der Republikaner Trump dem Sender NBC News in einem Interview, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll.
Trump drohte Musk mit nicht näher erläuterten Konsequenzen, falls dieser demokratische Kandidaten unterstützen sollte, um den Republikanern zu schaden, die für das Steuer- und Haushaltsgesetz des Präsidenten gestimmt haben.
Haushaltsgesetz führte zu öffentlichem Streit
Das Haushaltsgesetz hatte diese Woche den öffentlichen Streit zwischen Musk und Trump ausgelöst. Musk fordert weitaus stärkere Ausgabenkürzungen.
Seit Donnerstag liefern sich Musk und Trump nach einer monatelangen, ungewöhnlich engen Zusammenarbeit eine offene Schlammschlacht.
Trump erwartet keine Versöhnung mit Musk
In dem NBC-Interview sagte Trump auf die Frage, ob er davon ausgehe, dass seine Beziehung mit Musk vorbei sei: "Ich gehe davon aus, ja." Trump wiederholte auch, dass er nicht an einer Versöhnung mit Musk interessiert sei.
Er sei mit anderen Dingen zu beschäftigt. "Ich habe keine Absicht, mit ihm zu sprechen", sagte Trump demnach.
Zusammenfassung
- Elon Musk löschte auf X einen Beitrag, in dem er behauptete, Donald Trump komme in bislang unter Verschluss gehaltenen Epstein-Akten vor, ohne Beweise oder Details zu nennen.
- Musk unterstützte Trumps Wahlkampf mit bis zu 280 Millionen Dollar und wurde nach dem Wahlsieg zum Sonderberater ernannt, gab diesen Posten jedoch Ende Mai wieder auf.
- Nach zunehmender Kritik an Trumps Steuerplänen eskalierte der Streit, woraufhin Trump erklärte, Musk habe "den Verstand verloren".