Fachhochschul-Personal demonstrierte für Kollektivvertrag
"Wir alle machen unseren Job gerne und mit Herzblut. Aber für kontinuierliche Qualität braucht es eben auch Mindeststandards und Vergleichbarkeit", forderte Christian Halter, Betriebsratsvorsitzender der Hochschule Campus Wien, laut einer Aussendung. Wenn Lehrende je nach Bundesland für dieselbe Tätigkeit bis zur Hälfte weniger verdienen, sei das langfristig auch für die Studierenden und den Forschungsstandort kontraproduktiv. Er forderte einen "modernen, schlanken Kollektivvertrag, der der Branche entspricht". Geht es nach der Vertretung der laut GPA rund 9.000 FH-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, muss auch die Politik einen solchen KV für die Fachhochschulen einfordern und deren Finanzierung langfristig sicherstellen.
Damit ein Kollektivvertrag überhaupt verhandelt werden kann, müssten die 21 FH allerdings erst einen Erhaltervertreter-Dachverband gründen. In der Fachhochschulkonferenz (FHK) zeigt man sich auf APA-Anfrage grundsätzlich gesprächsbereit, sieht jedoch den Gesetzgeber am Zug. Die FHK als Interessensvertretung sei für das Thema nicht zuständig, die Rahmenbedingungen sollten per Gesetz festgelegt werden. "Bei den Unis hat man es auch so gemacht", so FHK-Generalsekretär Kurt Koleznik. Gleichzeitig müssten bei Schaffung eines einheitlichen KV auch die finanziellen Rahmenbedingungen passen, derzeit gebe es vom Bund nicht einmal eine fixe Inflationsabgeltung bei den Fördersätzen. "Wie die Mitarbeiter brauchen auch wir finanzielle Sicherheit."
Zusammenfassung
- 150 Beschäftigte der Fachhochschulen haben am Dienstag vor dem Campus Wien für einen einheitlichen Kollektivvertrag an den 21 FH demonstriert.
- Laut Gewerkschaft GPA gibt es Gehaltsunterschiede von bis zu 50 Prozent zwischen den Standorten, betroffen sind etwa 9.000 FH-Mitarbeitende.
- Die Fachhochschulkonferenz sieht den Gesetzgeber in der Verantwortung für einheitliche Rahmenbedingungen und verweist auf fehlende fixe Inflationsabgeltung vom Bund.