Nico MarchettiAPA/MAX SLOVENCIK

Ex-Umweltministerin

ÖVP unterstützt FPÖ-Anklage gegen Gewessler doch nicht

04. Juni 2025 · Lesedauer 1 min

Hatte die ÖVP noch vor Kurzem in Erwägung gezogen, bei der Ministeranklage der Freiheitlichen gegen Ex-Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) mitzuziehen, ist man nun offenbar doch vom Geschmack abgekommen.

Eine Ministeranklage werde man "Stand jetzt nicht unterstützen", verriet ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti der "Krone" (Donnerstag-Ausgabe). Vielmehr werde man sich mit Gewessler "politisch" auseinandersetzen.

Am Wochenende hatte das noch etwas anders geklungen. ÖVP-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl zeigte sich gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" nicht abgeneigt, meinte aber: "Wir wollen eine mehr als 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Anklage vor dem Verfassungsgerichtshof durchgeht".

Mehrheit im Nationalrat nötig 

Für eine Ministeranklage gegen Gewessler beim Verfassungsgerichtshof braucht es eine Mehrheit im Nationalrat, die mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP möglich wäre.

In ihrem Antrag werfen die Freiheitlichen Gewessler vor, aus ideologischen Gründen mehrere Straßenbauprojekte wie beispielsweise den Lobautunnel gestoppt zu haben. Die gestrichenen Projekte seien aber Teil des Bundesstraßengesetzes, die frühere Ministerin habe also gegen geltendes Recht verstoßen.

Video: Gewessler will Grünen-Chefin werden

Zusammenfassung
  • Hatte die ÖVP noch vor Kurzem in Erwägung gezogen, bei der Ministeranklage der Freiheitlichen gegen Ex-Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) mitzuziehen, ist man nun offenbar doch vom Geschmack abgekommen.
  • Eine Ministeranklage werde man "Stand jetzt nicht unterstützen", verriet ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti der "Krone" (Donnerstag-Ausgabe). Vielmehr werde man sich mit Gewessler "politisch" auseinandersetzen.
  • Für eine Ministeranklage gegen Gewessler beim Verfassungsgerichtshof braucht es eine Mehrheit im Nationalrat, die mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP möglich wäre.