In Wien wird nun auch an der Supermarktkassa geimpft

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Die Verabreichung einer Covid-Schutzimpfung ohne Termin und Anmeldung ist in Wien seit längerem an unterschiedlichen Orten möglich. Nun kann sogar an der Supermarktkassa ein Erststich abgeholt werden.

Der Rewe-Konzern bietet an drei Standorten an, sich unkompliziert und schnell immunisieren zu lassen. Der Auftakt zur Aktion erfolgte am Mittwoch in der Millennium City.

Der Andrang dort war am Vormittag gewaltig - allerdings nicht aufgrund zahlreicher Impfwilliger, sondern wegen des großen Medieninteresses. "Nie war es unkomplizierter, sich in Wien impfen zu lassen", versicherte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei der Präsentation. Auch Marcel Haraszti, Vorstand der Rewe International AG, betonte: "Es muss unser aller gemeinsames Ziel sein, die Pandemie nachhaltig einzudämmen. Die Corona-Schutzimpfung ist in Hinblick auf den kommenden Herbst und steigende Infektionszahlen notwendiger denn je."

"Vierte Welle kommt fix"

"Der Motor ist immer zu den Menschen", sagt Hacker gegenüber PULS 24. Wenn das Impfen im Supermarkt "ein großartiger Erfolg wird, werden wir es ausbauen. Wenn die Menschen sagen: 'Das interessiert uns überhaupt nicht', dann werden wir uns etwas anderes einfallen lassen", erklärt er im Interview. 

Hacker rechne mit einem sprunghaften Anstieg der Corona-Fälle im September. Dann werde sich entscheiden welche Maßnahmen gegen eine vierte Welle getroffen werden. Dass eine vierte Welle kommt, stehe laut Hacker bereits fest. Daher würde sich in den nächsten Wochen entscheiden, "welches Gesicht die vierte Welle auf uns zukommt". "Je besser wir geimpft sind, je besser wir testen, desto weniger grob wird diese vierte Welle werden", sagt Hacker gegenüber PULS 24

Hacker: "Auf jeden Fall net riskieren, noch einmal zugesperrt zu werden"

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) spricht über Impfaktionen und mögliche weitere Maßnahmen in Wien.

Impfen im Supermarkt ist im Billa Plus in der Millennium City, im Penny-Markt in der Simmeringer Hauptstraße sowie bei Billa in der Franz-Koci-Straße in Favoriten möglich. In der Millennium City ist die Impfstation unmittelbar am Eingang situiert - dort, wo üblicherweise die Sonderangebote präsentiert werden. In Simmering wird im Geschäft geimpft, beim Billa in Favoriten in einer Impfbox am Parkplatz.

Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Die Schutzimpfung ist nicht nur kostenlos, sondern auch nicht notwendig an einen Einkauf gebunden, wie beteuert wird. Teilnehmer erhalten aber jedenfalls ein Getränk aus dem Billa- bzw. Penny-Sortiment, hieß es heute. Pro Standort sind pro Tag bis zu 150 Impfungen möglich. Durchgeführt werden diese in Kooperation mit Rettungs- und Hilfsorganisationen.

Wie man unentschlossene zum Impfen bewegt

Mitzubringen sind ein Ausweis und, falls vorhanden, eine E-Card. Bei Personen, die 18 Jahre oder älter sind, wird das Vakzin von Johnson&Johnson verwendet, bei Personen im Alter von zwölf bis 17 Jahren der Impfstoff von Biontech/Pfizer. Letztere können sich ihre Zweitimpfung - ebenfalls ohne Terminanmeldung - drei Wochen später im Austria Center Wien oder in einem anderen städtischen Impfzentrum abholen.

Die Stadt hat bereits eine Reihe von dezentralen Impfstellen, die ohne Termin besucht werden können, eingerichtet. Damit konnten bisher 63.969 Personen zusätzlich geimpft werden, hieß es heute. In den Einkaufszentren stellt die Lugner City weiterhin den Spitzenreiter - mit 1.911 Impfungen - dar. Über die Impfbusse wurden bis dato 2.422 Stiche durchgeführt, bei den Containern liegen Rathausplatz (4.073), Donauinsel (2.023) und der Stephansdom (1.184) an der Spitze.

Rainer Trefelik, Obmann der Bundesparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, verwies in einer Aussendung auf die Bedeutung derart niederschwellige Initiativen. Aktionen wie jene von Rewe oder auch in Einkaufszentren in Vorarlberg seien zu begrüßen. Im Sinne der Pandemiebekämpfung sollten diese auch in anderen Bundesländern stattfinden, empfahl er.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Verabreichung einer Covid-Schutzimpfung ohne Termin und Anmeldung ist in Wien seit längerem an unterschiedlichen Orten möglich. Nun kann sogar an der Supermarktkassa ein Erststich abgeholt werden.
  • Impfen im Supermarkt ist im Billa Plus in der Millennium City, im Penny-Markt in der Simmeringer Hauptstraße sowie bei Billa in der Franz-Koci-Straße in Favoriten möglich.
  • Der Andrang dort war am Vormittag gewaltig - allerdings nicht aufgrund zahlreicher Impfwilliger, sondern wegen des großen Medieninteresses. "Nie war es unkomplizierter, sich in Wien impfen zu lassen", versicherte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei
  • Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Die Schutzimpfung ist nicht nur kostenlos, sondern auch nicht notwendig an einen Einkauf gebunden, wie beteuert wird. Teilnehmer erhalten aber jedenfalls ein Getränk aus dem Billa- bzw. Penny-Sortiment, hieß es heute.
  • Pro Standort sind pro Tag bis zu 150 Impfungen möglich. Durchgeführt werden diese in Kooperation mit Rettungs- und Hilfsorganisationen.
  • Mitzubringen sind ein Ausweis und, falls vorhanden, eine E-Card. Bei Personen, die 18 Jahre oder älter sind, wird das Vakzin von Johnson&Johnson verwendet, bei Personen im Alter von zwölf bis 17 Jahren der Impfstoff von Biontech/Pfizer.

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