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Nachfolgerin von Spindelegger

Ex-Ministerin Raab neue Chefin von Migrations-Thinktank

05. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Die frühere ÖVP-Integrationsministerin Susanne Raab wird neue Generaldirektorin des Wiener Zentrums für Migrationspolitik (ICMPD). Vertreter der 21 ICMPD-Staaten haben Raab am Donnerstag in Stockholm zur Nachfolgerin des mit Jahresende aus dem Amt scheidenden Generaldirektors Michael Spindelegger gewählt.

Der in der Wiener Innenstadt ansässige Thinktank mit dem Status einer internationalen Organisation betreibt Projekte in mehr als 90 Ländern und beschäftigt 540 Mitarbeiter in 31 regionalen Büros.

Mit ihrer Expertise unterstützen sie die Mitgliedsstaaten und ihre Partner bei einer wirksameren Migrationspolitik.

Neben der Beobachtung von Migrationsströmen gehört dazu auch die Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern.

Die Organisation war im Jahr 1993 von der Schweiz und Österreich unter dem Eindruck der Flüchtlingswellen durch die Balkankriege gegründet worden.

Nach der Migrationskrise 2015/16 gewann sie stark an Bedeutung.

"Hoch qualifiziert"

Raab ist die erste Frau an der Spitze des ICMPD. Die aktuelle Vorsitzende des Leitungsgremiums der Organisation, Sofia Östmark, würdigte die neue Generaldirektorin in einer Aussendung als "hoch qualifiziert".

"Die Expertise und die Fähigkeiten von Susanne Raab werden umfassend dazu beitragen, die Bemühungen von ICMPD bei der Entwicklung der Migrationspolitik zu unterstützen", betonte die stellvertretende Generaldirektorin im schwedischen Justizministerium.

Raab bezeichnete es als "Privileg", die Führung der Organisation zu übernehmen, "die wegen ihres umfassenden Ansatzes im Bereich der Migrationspolitik und ihren beeindruckenden Innovationsleistungen angesehen ist".

Sie wolle auf dieser "starken Grundlage" aufbauen und die Position von ICMPD "als führende und von ihren Mitgliedern getragene internationale Organisation stärken, die sich der Entwicklung von praktikablen und wirksamen Lösungen im Migrationsmanagement verschrieben hat".

Raab folgt auf Spindelegger

Die Oberösterreicherin war von der scheidenden türkis-grünen Bundesregierung als österreichische Kandidatin ins Rennen geschickt worden.

Raab bringt umfangreiche Expertise im Migrationsbereich mit, zuletzt fünf Jahre lang als Integrationsministerin im Bundeskanzleramt

Raab wird nun rund ein halbes Jahr zum Einarbeiten haben, bleibt Spindelegger doch noch bis Jahresende im Amt. Der frühere Vizekanzler (ÖVP) steht seit 2016 an der Spitze der Organisation.

Nach einer ersten fünfjährigen Amtszeit wurde er für eine weitere gewählt. Unter seiner Ägide weitete sich die Mitgliederanzahl deutlich aus.

Video: "Verschärfungen und Bremsen": Analyse der Migrationspläne von ÖVP-SPÖ-NEOS

Zusammenfassung
  • Susanne Raab, ehemalige ÖVP-Integrationsministerin, wurde von den 21 ICMPD-Mitgliedsstaaten in Stockholm zur neuen Generaldirektorin des Wiener Zentrums für Migrationspolitik gewählt.
  • Sie ist die erste Frau an der Spitze des ICMPD.
  • Das ICMPD mit Sitz in Wien betreibt Projekte in über 90 Ländern und beschäftigt 540 Mitarbeiter in 31 Büros.
  • Raab bringt umfangreiche Erfahrung aus fünf Jahren als Integrationsministerin sowie als Sektionschefin und Forscherin im Asyl- und Fremdenrecht mit.
  • Der bisherige Generaldirektor Michael Spindelegger, unter dessen Führung die Mitgliederzahl deutlich wuchs, bleibt noch bis Jahresende im Amt.