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Israel droht nach Houthi-Angriff mit hartem Gegenschlag

Heute, 07:01 · Lesedauer 3 min

Nach dem Einschlag einer Rakete der vom Iran unterstützten, jemenitischen Houthi-Miliz nahe dem Flughafen Tel Aviv hat Israel mit einem Gegenschlag gedroht. "Wer uns angreift, gegen den werden wir siebenfach zurückschlagen", erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz in Anlehnung an die Bibel. Die Houthi hatten zuvor eine Rakete auf Israel abgefeuert, die von der Raketenabwehr nicht gestoppt werden konnte. Die AUA stornierte am Sonntag Flüge nach Tel Aviv.

Die Houthi hatten ihre Raketenangriffe auf Israel am Sonntag am dritten Tag in Folge fortgesetzt. Die Rakete konnte trotz mehrerer Versuche nicht von der Raketenabwehr gestoppt werden. Nach Militärangaben gab es einen Einschlag in der Nähe des internationalen Flughafens. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden acht Menschen verletzt. Videos in Onlinemedien zeigten, wie Menschen panisch reagierten. In zahlreichen Gebieten Israels heulten während des Angriffs Warnsirenen, darunter auch in Tel Aviv und Jerusalem.

Die Houthi-Miliz im Jemen reklamierte den Angriff für sich. Sie hätte mit einer Hyperschallrakete auf den Flughafen Ben Gurion gezielt, hieß es in einer Erklärung. Die Houthi forderten internationale Airlines auf, den Flughafen aus Sicherheitsgründen zu meiden. Der von den Houthi eingesetzte Raketentyp ließ sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu setzte angesichts des Angriffs eine dringende Sicherheitsberatung für den Nachmittag an.

Auswirkungen auf Flugverkehr

Der Flugverkehr wurde zeitweilig unterbrochen, und die Zufahrtsstraßen zum Flughafen wurden vorübergehend gesperrt. Die Fluglinie Austrian Airlines hat alle drei für Sonntag geplanten Flüge von Wien nach Tel Aviv und zurück aus Sicherheitsgründen gestrichen. Ob die für Montag geplanten AUA-Flüge stattfinden, ist noch nicht klar. Die AUA prüfe derzeit die Lage, hieß es auf Anfrage des Luftfahrtmagazins "Austrian Wings" bei der Pressestelle. Die israelische Fluglinie El Al dagegen führt die angesetzten Flüge planmäßig durch. Auch Wizz Air fliegt laut aktuellen Daten des Flughafens Wien-Schwechat.

Israels Armee hatte zuletzt selbst keine Ziele im Jemen mehr angegriffen - offenbar in Abstimmung mit den USA, deren Militär seit fast zwei Monaten immer wieder Ziele der Houthi-Miliz bombardiert. Seitdem Israels Armee die Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen hat, feuert auch die Houthi-Miliz aus Solidarität mit der militanten Palästinenser-Organisation Hamas wieder regelmäßig Geschoße Richtung Israel. Am Samstag und Freitag hatte die israelische Armee bereits mehrere aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abgefangen.

Zusammenfassung
  • Nach dem Einschlag einer von den Houthi abgefeuerten Rakete nahe dem Flughafen Tel Aviv drohte Israel mit einem Gegenschlag. Acht Menschen wurden verletzt, und der Flugverkehr wurde zeitweilig unterbrochen.
  • Die Houthi-Miliz setzte eine Hyperschallrakete ein, die nicht von der israelischen Raketenabwehr gestoppt werden konnte. Warnsirenen heulten in Tel Aviv und Jerusalem, während die AUA ihre Flüge nach Tel Aviv aus Sicherheitsgründen stornierte.
  • Israels Verteidigungsminister Katz versprach einen siebenfachen Gegenschlag, und Premierminister Netanyahu setzte eine dringende Sicherheitsberatung an. Die Houthi forderten internationale Airlines auf, den Flughafen Ben Gurion zu meiden.