"Russland versucht, die ganze Welt mit Atomwaffen zu erpressen"

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Die stellvertretende Außenministerin der Ukraine Emine Dschaparowa sagt im Newsroom LIVE, dass "Russland versuche, die ganze Welt mit Atomwaffen zu erpressen". Zudem ist sie der Ansicht, dass die russische Teilmobilisierung in besetzten ukrainischen Gebieten einem Völkermord gleichkommen könnte.

Die indirekte Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, taktische Atomwaffen einzusetzen, wird von der Ukraine ernst genommen, sagt Emine Dschaparowa, stellvertretende Außenministerin der Ukraine, im Interview. Allerdings würden Putin und die russische Führung die Nuklearwaffen-Drohung auch nutzen, um "um die internationale Gemeinschaft zu lähmen und in Angst zu versetzen". Man wolle damit erreichen, dass führende Politiker Angst bekommen und die Ukraine nicht mehr unterstützen.

Hier das englische Interview:

Durch dieses Vorgehen würde Russland die globale Sicherheitsarchitektur ins Wanken bringen. Die stellvertretende Außenministerin glaubt zudem, dass Russland "potenziell einen Plan B, einen Plan C und einen Plan D" habe, falls es derzeitige "taktischen Ziele auf dem Schlachtfeld" nicht erreichen könne.

Derzeit sind die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 stark beschädigt. Die Regierungen in Norwegen und Schweden gehen von einem Sabotageakt aus. Wer dahintersteckt, ist nicht restlos geklärt. Dschaparowa glaubt, dass Russland für den Anschlag selbst verantwortlich sei. Der Kreml würde versuchen, "die Schuld auf die Ukraine schieben. Das machen die Russen immer so", sagt sie voraus.

Die ukrainische Vize-Außenministerin sieht die Pipeline-Sabotage klar als hybride Kriegsführung. Diese werde gegen "grundlegende westliche Prinzipien wie Freiheit und Unabhängigkeit" in Europa eingesetzt. Die Ukrainerin glaubt, dass es bei den Sabotageakten darum gehe, "die Energiesicherheit zu ruinieren und Panik in Europa zu verursachen".

Nach der geplanten Annexion der vier besetzten ukrainischen Regionen wird die Teilmobilmachung auch dort durchgeführt werden. Diese Einberufung in besetzten ukrainischen Gebieten "könnte einem Genozid gleichkommen", meint Dschaparowa. Russland würde seine nationalen Minderheiten schon "seit Jahrhunderten" vernichten. Während der ersten Mobilisierungskampagne würden "unverhältnismäßig viele Krimtataren" einberufen. "Jemanden in die russische Armee einzuberufen, bedeutet, dass man ihn in den Tod schickt", sagt sie. Es sei sehr zynisch, "Ukrainer gegen Ukrainer kämpfen zu lassen."

ribbon Zusammenfassung
  • Die stellvertretende Außenministerin der Ukraine Emine Dzhaparova sagt im Newsroom LIVE, dass "Russland versuche, die ganze Welt mit Atomwaffen zu erpressen".
  • Zudem ist sie der Ansicht, dass die Teilmobilisierung einem Völkermord gleichkommen könnte.

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