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Köstinger: "Das oberste Ziel muss sein, dass eine Wintersaison stattfinden kann"

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Elisabeth Köstinger, Wilfried Haslauer und Günther Platter waren sich am Freitag einig: "Es wird eine Wintersaison geben."

Angesichts der Neuinfektionszahlen und der Belegung der Normal- und Intensivstationen wird am Freitagabend über bundesweite Verschärfungen geredet. Zu Mittag meldeten sich Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter nach der Landestourismusreferentenkonferenz. Sie betonten, wie wichtig der Tourismus für Österreich ist.

Die letzte Wintersaison, die ausgefallen sei, habe gezeigt, wie zentral, erklärte etwa Platter. Sowohl Haslauer als auch Platter versicherten: "Es wird eine Wintersaison geben." Es werde natürlich  zu Einschränkungen kommen. "Die Einschränkungen werden wir heute Abend diskutieren", sagte Platter, der für bundeseinheitliche Regeln eintritt, mit Verweis auf den Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern am Freitagabend.

"Reisefreiheit aufrechterhalten"

Der Tourismus fordere "strenge und konsequente Maßnahmen", erklärte Köstinger, damit "wir die Reisefreiheit aufrechterhalten können". Haslauer erwartete eine Reisewarnung aus Deutschland. Diese Befürchtung erfüllte sich zumindest vorerst nicht. Das Robert-Koch-Institut entschied am Freitag, Österreich vorerst nicht auf die Hochrisikoliste zu setzen. Die Erfahrung zeige aber, so Haslauer, "mehr als 85 Prozent der Gäste sind bereits geimpft". Eine Reisewarnung heiße nicht, "dass geimpfte Personen nicht reisen dürfen".

"Das oberste Ziel muss sein, dass eine Wintersaison stattfinden kann", sagte Köstinger, der "Tourismus" und die "Seilbahnwirtschaft" seien gut vorbereitet. Sie plädierte erneut für die Corona-Impfung.

Detaillierte Pläne oder Maßnahmen für die Wintersaison wurden nicht präsentiert. Es werde "notwendig sein, dass wir einen sehr engen Kontakt mit den internationalen Medienvertreten haben, damit hier auch die Gäste die zu uns kommen wollen, wissen, dass ein Urlaub in Österreich möglich sein wird", sagte Platter.

Arbeitskräfte

Während die Frage 2G, 2,5G oder 3G für Mitarbeiter in Gastronomie und Hotellerie noch am Freitagnachmittag Thema von Gesprächen der Sozialpartner sein sollen, habe man eine Lösung für Arbeitskräfte aus dem Osten gefunden, die mit Sputnik geimpft worden sind, sagte Köstinger. "Diese werden mittels Antikörpernachweis und einer nach einem gegebenen Zeitraum verabreichten Auffrischung mit einem EMA-zertifizierten Impfstoff Vollstatus erhalten können."

Zudem können Saisonarbeitskräfte aus Drittstaaten künftig Beschäftigungsbewilligungen außerhalb von Kontingenten und ohne Arbeitsmarktprüfung für diese Saison erhalten, wenn diese unter bestimmten Kriterien in Österreich beschäftigt waren.

Barbara Winkler, Vorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung in Tirol, spricht im Interview mit PULS 24 über die kommende Wintersaison.

Tourismus in letzter Wintersaison um 90 Prozent eingebrochen

Der heimische Tourismus ist in der Wintersaison (November 2020 bis April 2021) um rund 90 Prozent eingebrochen, wobei das internationale Segment mit einem Minus von rund 97 Prozent praktisch ein Totalausfall war, die Übernachtungen österreichischer Gäste hingegen "nur" um rund 70 Prozent zurückgingen, da gewisse dienstliche oder mit Sportveranstaltungen verbundene Hotelaufenthalte zugelassen waren. Dadurch stieg der Anteil des Binnentourismus an den Nächtigungen von rund 22 Prozent in Vorkrisenzeiten auf nunmehr 71 Prozent.

Die Tourismuseinnahmen in der Wintersaison schätzt das Wifo in einer im Juni veröffentlichten Analyse auf 1,21 Mrd. Euro, das sind nur mehr 9,4 Prozent des Vorkrisenniveaus (ohne Berücksichtigung von Covid-Hilfen).

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  • Elisabeth Köstinger, Wilfried Haslauer und Günther Platter waren sich am Freitag einig: "Es wird eine Wintersaison geben."

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