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Babler gegen Eigenheimbonus: Nicht sozialdemokratisch

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In der SPÖ hat es in den vergangenen Tagen wieder einmal gekriselt: Der Gewerkschafter und Sozialsprecher Josef Muchitsch schoss gegen Parteichef Andreas Babler, besonders beim Eigenheimbonus gab es Differenzen. Das sei nun aber "geklärt", hieß es bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Gleichzeitig rügte Muchitsch die Medien, an die er sich zuerst aber noch gewandt hatte.

Kurz vor der politischen Aschermittwochsrede teilte SPÖ-Sozialsprecher und FSG-Vorsitzender Josef Muchitsch gegen SPÖ-Parteichef Andreas Babler aus: Der Kurs der Sozialdemokraten gefalle ihm nicht. "Der Andi darf nicht als Schreckgespenst der Wirtschaft dastehen", sagte er etwa gegenüber der "Kleinen Zeitung".

Gewerkschafter will Eigenheimbonus

Am Montag ließ er dann mit Forderungen nach einem Eigenheimbonus aufhorchen: Der Bonus soll gedeckelt "bis zu 20 Prozent der Kosten" abdecken und "in die Richtung von 100.000 Euro" gehen, teilten Muchitsch und WKÖ-Chef Harald Mahrer (ÖVP) mit.

Er relativierte dieses Bauprojekt, das von den Sozialpartnern gefordert wird, gleich wieder Dienstagfrüh im "Ö1"-Morgenjournal. Ein großes Eigenheim solle nicht förderbar sein, außerdem sei die Form einer etwaigen Förderung noch zu diskutieren.

Eintracht mit Babler?

Eine Absage für den Eigenheimbonus kam prompt am Dienstag von Babler persönlich und das während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Muchitsch: Die Forderung sei "kein sozialdemokratisches Modell", erklärte der Parteichef.

Mit dem Gewerkschafter gäbe es aber keine Probleme, "wir stehen hier Seite an Seite", betonte Babler.

Muchitsch will über "Themen reden"

Auch Muchitsch zeigte sich versöhnlich und pochte erneut darauf, dass die Wohnbauförderung der "größte und beste Hebel" sei, der Eigenheimbonus nur Teil eines "Gesamtideenpapiers". Zu diesem Anlass kritisierte Muchitsch die mediale Berichterstattung, die hätten sich sehr zu auf den innerparteilichen Zwist fokussiert.

"Ausgerechnet Muchitsch, der selbst in die Medien gegangen ist, und dort der Reihe nach aufgelistet hat, was ihm am Kurs der SPÖ nicht gefallen hat ... genau der sagt, 'Reden wir lieber über die Themen'", fasst PULS 24 Anchor Thomas Mohr den Auftritt zusammen.

Zusammenarbeit für Wahlsieg nötig

Dass es zwischen Gewerkschaft und SPÖ-Führung kriselt, hält Mohr für nicht ungewöhnlich. Die Gewerkschaft habe Sorge, dass die anstehende Nationalratswahl verloren gehe und somit auch der Einfluss der SPÖ, wenn man erneut in der Opposition lande. Gleichzeitig brauche der SPÖ-Chef aber die Gewerkschaft dringend für einen Wahlsieg.

Fürs Erste dürfte man sich aber darauf geeinigt haben, öffentlich wieder als vereinte Front aufzutreten.

ribbon Zusammenfassung
  • In der SPÖ hat es in den vergangenen Tagen wieder einmal gekriselt.
  • Der Gewerkschafter und Sozialsprecher Josef Muchitsch schoss gegen Parteichef Andreas Babler, besonders beim Eigenheimbonus gab es Differenzen.
  • Das sei nun aber "geklärt", hieß es bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
  • Gleichzeitig rügte Muchitsch die Medien, an die er sich zuerst aber noch gewandt hatte.

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