APA/ROLAND SCHLAGER

Babler siegessicher: "Denke, es wird sich Mehrheit ausgehen"

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Andreas Babler, SPÖ-Vorsitz-Kandidat und Bürgermeister von Traiskirchen, will ins Kanzleramt. Was den bevorstehenden Parteitag angeht, zeigt er sich optimistisch. Er geht davon aus, dass sich eine Mehrheit ausgeht und er neuer Chef der Sozialdemokraten wird.

Nach dem zweiten Platz bei der SPÖ-Mitgliederbefragung zeigt sich der Traiskirchner Bürgermeister im "Krone"-Interview siegessicher: "Ich gehe natürlich davon aus, dass ich es bin, der gewinnt. […]. Ich denke, es wird sich eine Mehrheit ausgehen".

Die Siegesrede werde er auf dem Weg nach Linz schreiben, scherzt Babler. Am 3. Juni findet dort der außerordentliche Parteitag statt. Sein Ziel: Die Kanzlerschaft. "Dafür brennen wir jetzt auch". Es renne viel schlecht in Österreich, er würde sich freuen, das Land in großen Fragen nach vorne zu bringen.

Freude statt Ärger über Ergebnis

Dass er über 2.000 Stimmen weniger als der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erhalten hat, ärgert ihn nicht: "Wir haben praktisch aus dem Nichts kommend, ohne Finanzierung und Zugriff auf irgendwelche Daten, unglaublich viele Menschen für unsere Bewegung begeistern können. […] Wenn wir noch zwei Wochen mehr Zeit gehabt hätten, dann wäre es anders ausgegangen".

Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses, forderte Babler eine Stichwahl. Das Befragungsergebnis akzeptiere er, es fehle jedoch an Klarheit: "Man braucht über 50 Prozent. Die Partei gehört schließlich den Mitgliedern, die übernehmen gerne Verantwortung".

Rolle im Team Doskozil?

Wenn es die Sozialdemokratie stärkt, würde er auch eine Rolle im Team Doskozil übernehmen. Der Niederösterreicher betont jedoch, dass man jetzt von der "Zuspitzung auf Personen, von Hinterzimmer-Mauscheleien und Machtspielchen" wegkommen müsse. Sollte er gewinnen, werde er "alle" einbinden: "Von Hans Peter Doskozil über Evi Holzleitner, Beppo Muchitsch bis Julia Herr und Max Lercher muss für alle Platz sein".

Die zwei Drittel, die er bei der Befragung nicht überzeugen konnte, will er jetzt durch Gespräche auf seine Seite holen "und vor allem, indem ich außerhalb des Streits stehe".  

Marxist-Sager "nicht die beste Antwort"

Bei PULS 24 Infochefin Corinna Milborn sorgte Babler zuletzt mit seinem "Ich bin Marxist"-Sager für Aufregung. Er nennt es eine "Wordrap-Situation". Er habe es differenzierter erklären wollen: "Natürlich ist der Marxismus für mich keine Staatsdoktrin, sondern einfach ein gutes Erklärungsmuster für viele Prozesse auf der Welt". Babler hält die Debatte für "künstliche Aufregung", gesteht jedoch ein, dass es nicht "die beste Antwort" gewesen sei.

Hätte Rendi-Wagner gerne im Team gehabt

Dass bei der "ZiB 2" Doskozils Stimme zum Thema wurde, findet Babler nicht gut. "Das sollte nicht Teil einer politischen Auseinandersetzung sein. Ich würde nie ein Handicap als Argument verwenden". Außerdem verrät er, dass er Noch-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, wenn diese sich nicht aus der Politik zurückziehen würde, gerne in seinem Team gehabt hätte.

ribbon Zusammenfassung
  • Andreas Babler, SPÖ-Vorsitz-Kandidat und Bürgermeister von Traiskirchen, will ins Kanzleramt.
  • Was den bevorstehenden Parteitag angeht, zeigt er sich optimistisch.
  • Er geht davon aus, dass sich eine Mehrheit ausgeht und er neuer Chef der Sozialdemokraten wird.