Babler: Hätte mit mehr Prozent für Rendi-Wagner gerechnet

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Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler zeigte sich über das schlechte Ergebnis von Pamela Rendi-Wanger beim SPÖ-Bundesparteitag überrascht. Es sei aber trotzdem "ein deutliches Votum". Die Sozialdemokratie müsse sich nun mit sich selbst beschäftigen, fordert Babler gegenüber PULS 24.

Mit nur 75,3 Prozent Zustimmung bescherten die sozialdemokratischen Delegierten ihren Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner ein enttäuschendes Ergebnis. Der Traiskirchner Bürgermeister Andres Babler sieht darin aber vielmehr ein "gutes Zeichen für eine entwickelte Demokratie". Die Parteivorsitzende säße "mit 75 Prozent relativ sicher" im Chefsessel, meint Babler im PULS 24 Interview.

Er "hätte auch mit mehr Prozent gerechnet", verhehlt Babler aber nicht. Das Ergebnis rege "zum Nachdenken" an. Es handle sich aber trotzdem um ein "recht deutliches Ergebnis, wenn man nachdenkt, was uns die vergangenen Jahre alles beschäftigt hat", gibt der niederösterreichische Politiker zu Bedenken.

SPÖ muss sich mit sich selbst beschäftigen

Der Parteitag habe für Babler aber einen wichtigen Punkt gezeigt: Es "wäre wichtig, dass die SPÖ sich nach so vielen Jahren einmal mit sich selbst beschäftigt und zwar in einer fundamentalen Art und Weise".

Sejka analysiert SPÖ-Parteitag

Unzufriedenheit werde in den Reihen der Sozialdemokratie kaum geäußert, meint PULS 24 Anchor Werner Sejka in Bezug auf das Ergebnis von Pamela Rendi-Wagner am SPÖ-Parteitag.

Die Sozialdemokratie dürfe sich nicht in personelle Fragen verlieren, sondern müsse sich ganz klar selbst hinterfragen. "Was ist unser Auftrag? Warum sind wir eine Alternative?", diese und weitere Fragen sollten nun in den Vordergrund rücken, fordert Babler im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Alina Marzi.

"Müssten ja schon weit an der Spitze sein"

"Warum reicht es nicht, nicht so schlecht zu sein, nicht korrupt zu sein wie andere Parteien?", fragt der Traiskirchner Bürgermeister im Interview. Vor dem Hintergrund der Skandale anderer Parteien "müssten wir ja schon weit an der Spitze sein", meint er.

In dieser Situation sei die Beschäftigung mit sich selbst und den eigenen Inhalten eine wichtige Aufgabe. Ebenso sei es zentral für die Sozialdemokratie, "klar Flagge zu zeigen". Schließlich sei die Partei eine "Alternative auf der Seite der Vielen". 

Lang: Verhalten der Delegierten "letztklassig"

Am Montag kommentierten weitere Parteigranden das Ergebnis von Rendi-Wagner. Insbesondere der steirische Landesparteichef Anton Lang übte harsche Kritik am Verhalten der Delegierten. 

"Es ist doch einfach letztklassig, wenn bei ihrer Rede alle applaudieren und in der Wahlkabine dann ein Streichkonzert veranstaltet wird. Das finde ich stillos", sagte er gegenüber "Kronen Zeitung" und "Kleine Zeitung". Das Verhalten erinnere ihn an Menschen, die "nachts vor dem Computer sitzen und unter dem Deckmantel der Anonymität kritische Kommentare posten", verschärfte Lang seine Kritik noch.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit nur 75,3 Prozent Zustimmung bescherten die sozialdemokratischen Delegierten ihren Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner ein enttäuschendes Ergebnis.
  • Der Traiskirchner Bürgermeister Andres Babler sieht darin aber vielmehr ein "gutes Zeichen für eine entwickelte Demokratie". Die Parteivorsitzende säße "mit 75 Prozent relativ sicher" im Chefsessel, meint Babler im PULS 24 Interview.
  • Er "hätte auch mit mehr Prozent gerechnet", verhehlt Babler aber nicht. Das Ergebnis rege "zum Nachdenken" an.
  • Der Parteitag habe für Babler aber einen wichtigen Punkt gezeigt: Es "wäre wichtig, dass die SPÖ sich nach so vielen Jahren einmal mit sich selbst beschäftigt und zwar in einer fundamentalen Art und Weise".
  • Die Sozialdemokratie dürfe sich nicht in personelle Fragen verlieren, sondern müsse sich ganz klar selbst hinterfragen. "Was ist unser Auftrag? Warum sind wir eine Alternative?", diese und weitere Fragen sollten nun in den Vordergrund rücken.

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