APA/ROLAND SCHLAGER

Anschober: Impfangebot für jeden Bewohner während des Sommers

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Gesundheitsminister Rudolf Anschober erklärte am Donnerstag das Hauptziel der Impfstrategie: Während des Sommers soll es ein konkretes Impfangebot für jede Bewohnerin und Bewohner in Österreich geben.

Mit dem Anstieg der Infektionszahlen nach den Feiertagen habe die Regierung gerechnet, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Das Ziel sei weiterhin auf unter 1.000 Neuinfektionen zu kommen - am Donnerstag wurden 2.540 Neuinfektionen gemeldet. Was Hoffnung gibt "sind die Impfungen". Bis diese greife, werde es noch schwierige Wochen und Monate geben. Darauf müsse man sich einstellen, sagte der Gesundheitsminister. Im ersten Quartal gibt es etwa 1 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer. Man habe eine Pilotphase am Beginn durchgeführt und nun könne man mehr in die Breite gehen. In den nächsten Tagen sollen die Impfmengen gesteigert werden, bis Sonntagabend sollen es 30.000 sein. 30.000 Anmeldungen für Impfdosen gibt es laut Anschober schon für Montag.

Mit der Zulassung des Moderna-Impfstoffes habe sich der Handlungsspielraum erhöht – im ersten Quartal sollen von dort 200.000 Dosen geliefert werden. Auch der dritte Impfstoff, AstraZeneca, sei wichtig für Österreich. 

Die erste Priorität haben Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen. Ebenfalls mit dabei sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Corona-Stationen. Die dritte Gruppe sind die Bereiche der Gesundheitsberufe. Schritt für Schritt soll auch die gesamte Gruppe der Menschen ab 80 Jahren vorgezogen werden.

Impfangebot für alle Menschen in Österreich im Sommer

Das Hauptziel heißt: Während des Sommers soll es ein konkretes Impfangebot für jede Bewohnerin und Bewohner in Österreich geben - damit könne man sich auf den nächsten Herbst vorbereiten.

Kurz: Krankenhäuser und Intensivstationen entlasten

Bereits am Donnerstagmorgen erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz gegenüber der APA, dass nun auch über 80-Jährige geimpft werden, die sich zu Hause befinden oder familiär betreut werden. Mit der Zulassung des zweiten Impfstoffes von Moderna sei nun auch mehr Impfstoff verfügbar, erklärte Kurz. Daher soll nun mit Impfungen außerhalb der Heime begonnen werden. "Je schneller wir die ältere Generation und vulnerablen Gruppen impfen, desto besser werden wir die Krankenhäuser und Intensivstationen entlasten", so Kurz. Der Schutz dieser Menschen stehe in den kommenden Wochen im Fokus der Impfungen.

Tanner dankt Kurz

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erläuterte, dass die Zulassung des ersten Impfstoffs Hoffnung gab, die nun mit der Zulassung von Moderna verdoppelt worden sei. Sie dankte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für die Vorverlegung des Impfstarts, bezeichnete die Impfung "als eine Chance für ein schnelles Ende der Krise" und sicherte Anschober die Unterstützung des Bundesheeres zu. Was den Impfstoff von Moderna betrifft, da kommt Österreich eine besondere Rolle in der EU vor, denn wie Christa Wirthumer-Hoche, Leiterin des Geschäftsfeldes Medizinmarktaufsicht der AGES, erläuterte, werden die Chargen jeweils von Österreich kontrolliert werden, bevor sie verimpft werden können.

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  • Gesundheitsminister Rudolf Anschober erklärte am Donnerstag das Hauptziel der Impfstrategie: Während des Sommers soll es ein konkretes Impfangebot für jede Bewohnerin und Bewohner in Österreich geben.

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