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Babler teilt gegen Ex-SPÖ-Kanzler aus: "Das verurteile ich"

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Zu Beginn des Superwahljahrs 2024 tritt die SPÖ in Umfragen weiter auf der Stelle. SPÖ-Chef Andreas Babler sieht sich jedoch als "guten Wahlkämpfer" und gibt sich optimistisch. Gegen einen roten Ex-Kanzler übt er allerdings scharfe Kritik.

Der ehemalige rote Bundeskanzler Alfred Gusenbauer fordert im Rahmen der Insolvenz der Signa Holding als Gläubiger Beraterhonorare in Höhe von mehr als 6,3 Millionen Euro ein. 

Dem aktuellen SPÖ-Chef stößt das sichtlich sauer auf. Das sei "fast nicht zu erklären - schmerzt mich genau so. Kann ich nur moralisch verurteilen", sagte Andreas Babler in der ZiB 2 bei Armin Wolf (das Interview zum Nachschauen auch auf JOYN). 

Es sei schwer zu erklären, wie jemand solche Beraterhonorare kassieren könne. Über einen möglichen Parteiausschluss Gusenbauers will er jedoch nicht sprechen. "Es ist kein Wunschkonzert als Parteivorsitzender", so Babler. 

"Die SPÖ repräsentiert Alfred Gusenbauer nicht", meinte er. Babler sprach sich in diesem Zusammenhang für sogenannte Cooling-Down-Phasen von ehemaligen Spitzenpolitikern aus. Das würde vorsehen, dass zwischen einem politischen Amt und einer Anstellung in wichtigen Positionen in der Privatwirtschaft eine gewisse Zeit verstreichen müsse.

Nach umstrittenem Posting: Keine Konsequenzen für Kollross

Nicht nur zu Gusenbauer, auch zu einem weiteren SPÖ-Politiker musste Babler Stellung nehmen. In einem umstrittenen Facebook-Posting scherzte der SPÖ-Nationalratsabgeordnete und Bürgermeister Andreas Kollross vor dem Jahreswechsel über das "Recht der ersten Nacht". Dabei handelt es sich um das Recht von Feudalherren, nach Hochzeiten unterstellter Personen selbst die erste Nacht mit der Braut zu verbringen

Auf Social Media sorgten seine Aussagen für eine Welle der Empörung. Er würde damit "sexualisierte Gewalt banalisieren".

Auch dazu hatte Babler in der ZiB 2 eine klare Meinung: "Das ist ein Posting, das hat so in der SPÖ nichts verloren". 

In einem Gespräch habe Kollross aber "glaubhaft versichern können", dass dies nicht mehr vorkommen werde. Es sei zwar "nicht das Bild, für das ich kämpfe" - am Nationalratsmandat würde das aber nichts ändern.

"Ich glaub', ich mach’ vieles richtig"

Auf die Arbeit als Parteichef angesprochen, zeigte sich Babler selbstsicher. "Ich glaub’, ich mach’ vieles richtig", so die Analyse. 

Von aktuellen Umfragen wolle er sich aber nicht unterkriegen lassen. Er habe schon einmal bewiesen, dass er als "Underdog" Wahlen gewinnen zu können. 

"Ich bin ein guter Wahlkämpfer", meinte er. Sein Ziel für die kommende Wahl ist klar: "Volle Kraft, einen Kanzler Kickl zu verhindern."

Koalitions-Absage an die FPÖ

Er setzt sich zudem für möglichst schnelle Wahlen ein, "am besten noch vor dem Sommer", so Babler. Auch zu seinen möglichen Koalitionsplänen äußerte sich der SPÖ-Chef. 

Sollte die ÖVP einer Erbschafts- und Vermögenssteuer nicht zustimmen, komme für ihn Schwarz-Rot nicht infrage. Es brauche "mehr Gerechtigkeit, mehr Steuergerechtigkeit", so Babler. Dass damit eine Koalition mit der ÖVP in weite Ferne rücke, glaubt der SPÖ-Chef nicht. Denn "mehr Gerechtigkeit" sei wohl auch im Interesse der ÖVP.

Einer anderen Partei erteilt er gleich eine klare Koalitions-Absage: "Nein, ausgeschlossen. Es gibt keine Koalition mit der FPÖ", so Babler. 

ribbon Zusammenfassung
  • Zu Beginn des Superwahljahrs 2024 tritt die SPÖ in Umfragen weiter auf der Stelle.
  • SPÖ-Chef Andreas Babler sieht sich jedoch als "guten Wahlkämpfer" und gibt sich optimistisch.
  • Gegen einen roten Ex-Kanzler übt er allerdings scharfe Kritik.

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