Zürcher Schauspielhaus sucht ab 2024 neue Intendanz
Trotz großer Bemühungen auf allen Seiten habe man sich angesichts der finanziellen Herausforderungen, gerade auch in der schwierigen Zeit nach Corona, nicht auf eine gemeinsame betriebswirtschaftlich strategische Ausrichtung des Schauspielhauses verständigen können, wird Markus Bachofen, Präsident des Verwaltungsrats des Schauspielhauses, in einer Aussendung zitiert.
Der Verwaltungsrat bedauere dies sehr. Die beiden Co-Intendanten hätten wichtige Veränderungen durchgesetzt und ein künstlerisch hervorragendes Programm auf die Bühne gebracht. Es sei ihnen gelungen, jüngere und diversere Publikumskreise anzusprechen und wichtige gesellschaftliche Themen aufzugreifen.
Genau dies sorgte auch für Kritik: So wurde bemängelt, die beiden Intendanten würden zu viel Wert auf Diversität und Identitätspolitik legen. "Die Öffnung des Theaters rund um die Themen Diversität und Inklusion, Nachhaltigkeit sowie die Erweiterung eines entschieden künstlerischen Theaterbegriffs sind in unseren Augen alternativlos", wird aber von Blomberg zitiert.
Und Stemann ergänzt: "Wir hätten das Projekt gerne weitergeführt, mit allen Erfolgen, Kritiken und Debatten, denen wir uns weiterhin mit Hingabe gestellt hätten." Bis zum letzten Moment hätten sie für dieses Projekt gekämpft. Dem Publikum versprechen sie bis Ende der nächsten Spielzeit ein "außergewöhnliches und aufregendes Programm".
Die durchschnittliche Auslastung in der laufenden Spielzeit liegt bei knapp 50 Prozent. Eine Erhöhung der Subventionen hat die Stadt Zürich kürzlich abgelehnt. Stemann und von Blomberg leiten seit der Spielzeit 2019/2020 das Schauspielhaus als Co-Intendanten. Der "Tages-Anzeiger" hatte am Freitag bereits über die geplatzten Verhandlungen berichtet.