Theater am Werk und Nestroyhof Hamakom starten Saison
Als offener und lebendiger Ort "für die Erzählungen dieser Stadt" will sich das Theater am Werk mit seinen beiden Spielstätten am Petersplatz und am Kabelwerk auch in der neuen Saison positionieren. Die künstlerische Leiterin Esther Holland-Merten gab am Dienstagabend Einblicke in das Programm, das neben Schauspiel und Musiktheater auch mit Performance, Zirkus, Poetry Slam und experimenteller Musik aufwartet. Am 10. Oktober feiert die Eigenproduktion "Blutbrot" von Miriam Unterthiner Premiere. Der mit dem Kleist-Förderpreis für neue Dramatik ausgezeichnete und für den Österreichischen Buchpreis in der Sparte Debüt nominierte Text feiert in einer Inszenierung des ehemaligen Schauspielhaus Wien-Direktors Tomas Schweigen seine Österreichische Erstaufführung im Kabelwerk und widmet sich der Südtiroler Nachkriegsgeschichte.
In Kooperation mit der Rechercheplattform "Dossier" kommt im April "Die Quelle" als zweite Eigenproduktion zur Premiere. Das Stück widmet sich jenen Menschen, die für journalistische Enthüllungen als Quelle fungieren und dabei bereit sind, ihren Job oder ihre Sicherheit zu riskieren. Unter den zahlreichen Koproduktionen findet sich auch ein Gastspiel des von Sara Ostertag geleiteten neuen TEATA. Während die Spielstätte an der Gumpendorfer Straße umgebaut wird, zeigt man im Kabelwerk die Bühnenfassung von Barbi Markovićs "Piksi-Buch" als Uraufführung am 26. März. Regie führt Bérénice Hebenstreit, der künftigen stellvertretenden Leiterin im Theater der Jugend.
Stückentwicklung mit Adler-Texten am Petersplatz
Weitere Höhepunkte sind u.a. die Koproduktion "Krepierkenntnis" mit Texten der im Vorjahr verstorbenen Autorin Helena Adler (Stückentwicklung von Mirjam Klebel und Nicola Schößler, Premiere am 3. Oktober am Petersplatz), die Uraufführung von "Tatort Medea" als Koproduktion mit God's Entertainment (Premiere am 7. Dezember im Kabelwerk) oder "Speed (kills content)" des aktionstheater ensembles (Wien-Premiere im Jänner). Toxic dreams melden sich im April am Petersplatz mit der Uraufführung von "The Love Rashomon", die als "fragmentarische Erkundung der zeitgenössischen Liebe" angekündigt wird. Zufrieden zeigt man sich mit der vergangenen Saison: In der Spielzeit 2024/25 erreichte man an 193 Spieltagen eine Gesamtauslastung von 76,6 Prozent.
Hamakom startet mit Aichingers "Knöpfe"
Auch das Theater Nestroyhof Hamakom startet demnächst in die neue Spielzeit, die am 24. September mit Ilse Aichingers "Knöpfe" in der Regie von Bérénice Hebenstreit eröffnet wird. Als zweite Eigenproduktion folgt im April ein interdisziplinärer Theaterabend mit Texten von Nelly Sachs. Mit "Der siebente Oktober" folgt am 7. Oktober ein Lesedrama für vier Stimmen von Doron Rabinovici. Leben und Werk von Emilie Flöge stehen von 11. bis 19. November auf dem Programm, wenn sich Regisseur Sarantos G. Zervoulakos Margret Greiners Text "Auf Freiheit zugeschnitten" widmet. In Sam's Bar startet am 29. November das Konzertprogramm. Auch im Nestroyhof ist Ostertag mit ihrem TEATA zu Gast, und zwar ab dem 18. Februar mit Rachel Cusks "Lebenswerk. Über das Mutterwerden" in der Regie von Ruth Mensah.
(S E R V I C E - www.theater-am-werk.at / www.hamakom.at)
Zusammenfassung
- Das Theater am Werk startet mit einer Auslastung von 76,6 Prozent an 193 Spieltagen in die neue Saison und präsentiert ein vielfältiges Programm aus Schauspiel, Musiktheater, Performance und mehr.
- Zu den Höhepunkten zählen die Premieren der Eigenproduktionen "Blutbrot" am 10. Oktober und "Die Quelle" im April sowie Koproduktionen wie "Krepierkenntnis" (3. Oktober) und "Tatort Medea" (7. Dezember).
- Auch das Theater Nestroyhof Hamakom eröffnet am 24. September mit Ilse Aichingers "Knöpfe" die Saison und setzt mit weiteren Premieren und Gastspielen, darunter Sara Ostertags TEATA ab 18. Februar, Akzente im Wiener Theaterherbst.