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radio klassik Stephansdom erhielt Kulturfundraising-Award

Heute, 06:00 · Lesedauer 2 min

Die Aktion "Retten Sie radio klassik Stephansdom", das Stadttheater Klagenfurt und die Plattform kulturspenden.at sind am Dienstag mit den Österreichischen Kulturfundraising-Awards ausgezeichnet worden. Die undotierten Auszeichnungen, die vom Fundraising Verband Austria in Kooperation mit dem Kulturministerium zum vierten Mal vergeben wurden, sollen beispielgebende und erfolgreiche Spenden-Kampagnen aus der Kulturszene vor den Vorhang holen.

Die von "Rejoice for you - Agentur für Potenzialentfaltung" entwickelte Fundraisingkampagne "Retten Sie radio klassik Stephansdom. Mit 1 Euro pro Tag" erbrachte über 730.000 Euro und rettete den Radiosender nach Wegfall seines bisherigen Haupt-Finanziers tatsächlich. "Es wäre aus gewesen. Das ist sicher", sagte Geschäftsführer Roman Gerner laut einer Aussendung bei der Überreichung in der Diplomatischen Akademie Wien und verwies auf die unveränderte Lage des Klassiksenders: "Wir sind jetzt auch weiterhin von Jahr zu Jahr ausschließlich auf Spenden angewiesen."

Der Award für die beste Unternehmens-Partnerschaft ging diesmal an das Stadttheater Klagenfurt und die Volksbank Kärnten. Ihre Kooperation ermöglicht allen unter 27-Jährigen kostenlosen Zugang zu den Theatervorstellungen. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Vereinbarung bereits mehrfach budgetär erweitert.

Den Award "Small but smART" für die beste Fundraising-Aktion einer kleinen Kulturinitiative erhielt die Plattform kulturspenden.at der Kulturplattform Oberösterreich (KUPF OÖ), die kleinen und mittleren Kulturbetrieben ohne eigene IT-Strukturen Abwicklung von Spenden in einer für ihre Absetzbarkeit konformen Weise ermöglicht. "Spendenannahme, Belegerstellung, Finanzamtsmeldung - alles automatisiert, datenschutzkonform und verlässlich und damit technisch am Puls der Zeit", hieß es in der Jurybegründung.

Private Mittel für viele unverzichtbar

Laut dem Fundraising Verband Austria werden in Österreich pro Jahr rund 45 Mio. Euro an privaten Mitteln für die Förderung von Kunst und Kultur gespendet. Für 83 Prozent aller Kulturbetriebe seien diese Zuwendungen mittlerweile unverzichtbar, hieß es. Zu den vielfältigen Aktivitäten dabei zählen laut Verbands-Geschäftsführerin Ruth Williams "Fördermitgliedschaften und Freundeskreise, Benefizveranstaltungen, Direct Mails, Crowdfunding oder die Zusammenarbeit mit Philanthrop*innen, Stiftungen und Unternehmen".

Zusammenfassung
  • Die Fundraisingkampagne 'Retten Sie radio klassik Stephansdom' sammelte über 730.000 Euro und sicherte damit das Überleben des Senders nach dem Verlust des Hauptfinanziers.
  • Das Stadttheater Klagenfurt und die Volksbank Kärnten erhielten einen Award, weil sie allen unter 27-Jährigen kostenlosen Zugang zu Theatervorstellungen ermöglichen.
  • In Österreich werden laut Fundraising Verband Austria jährlich rund 45 Millionen Euro privat für Kunst und Kultur gespendet, was für 83 Prozent der Kulturbetriebe unverzichtbar ist.