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Masern-Epidemie in den USA

Masern: Shakira-Konzert als Super-Spreader-Event?

Heute, 13:50 · Lesedauer 2 min

Experten zufolge tobt in den USA aktuell die schlimmste Masern-Epidemie seit 30 Jahren. Wegen eines Shakira-Konzerts könnte sich die Lage nun sogar verschlimmern.

Die 48-jährige Kolumbianerin fiel zuletzt mehr mit Negativschlagzeilen als mit ihrer Musik auf. Nach ihrer Trennung von Fußballprofi Gerard Piqué und dem Gerichtsverfahren wegen Steuerhinterziehung, droht jetzt der nächste Schlag.

Auf ihrem Konzert vergangene Woche im MetLife Stadium, knapp außerhalb von New York, war unter den 80.000 Zuschauer:innen mindestens eine Person mit Masern. Ihre "Las Mujeres Ya No Lloran"-Show könnte sich damit zu einem Super-Spreader-Event entwickeln.  

Behörde warnt vor grippeartigen Symptomen

Das Gesundheitsministerium von New Jersey rät nun jedem Besucher bzw. jeder Besucherinnen bis zum 6. Juni auf grippeartigen Krankheitssymptome wie Ausschlag, Fieber, trockener Husten, eine laufende Nase und tränende, rote Augen zu achten. Von einem direkten Besuch beim Arzt wird abgeraten. Stattdessen soll telefonisch mit der Behörde Kontakt aufgenommen werden.

Laut einem Sprecher steckt jeder Erkrankte "im Schnitt 10 weitere Menschen an, sofern diese nicht geimpft sind. Die Viren können sich bis zu zwei Stunden in Tröpfchen in der Luft halten". Als besonders gefährdet gelten Personen, die nicht geimpft sind oder in der Vergangenheit nicht an Masern erkrankt sind.

1.012 Masern-Fälle seit Jänner 2025

In den letzten zehn Jahren ist die Impfquote in den USA stark zurückgegangen. Seit Jänner dieses Jahres wurden bereits mindestens 1.012 Masern-Fälle in insgesamt 31 Bundesstaaten verzeichnet, 70 Prozent davon in Texas. In dem Bundesstaat im Südwesten des Landes mussten 92 Personen wegen der hochansteckenden Krankheit ins Spital.

Auch zu drei Todesfällen kam es bereits, darunter zwei Mädchen im Alter von 8 und 6 Jahren.

Für US-Mediziner und Impfstoffentwickler Paul Offit ist "die Lage außer Kontrolle". Er geht von einer hohen Dunkelziffer und bis zu 3.000 Fällen aus.

Gesundheitsminister lange Impfgegner

Viele zeigen mit dem Finger auch auf US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy jr. Ärzte werfen ihm vor, Masern lange Zeit heruntergespielt zu haben. Zudem hat er wiederholt Falschbehauptungen über Impfungen verbreitet und davon abgeraten.

Erst aufgrund der an Masern verstorbenen Kinder sprach er eine ausdrückliche Impfempfehlung aus.

Zusammenfassung
  • Experten zufolge tobt in den USA aktuell die schlimmste Masern-Epidemie seit 30 Jahren.
  • Wegen eines Shakira-Konzerts könnte sich die Lage nun sogar verschlimmern.
  • Auf ihrem Konzert letzte Woche im MetLife Stadion knapp außerhalb von New York, war unter den 80.000 Zuschauer:innen eine Person mit Masern.
  • Das Gesundheitsministerium von New Jersey rät nun jedem Besucher bzw. jeder Besucher:innen bis zum 6. Juni auf grippeartigen Krankheitssymptome zu achten.
  • Seit Jänner dieses Jahres wurden bereits mindestens 1.012 Masern-Fälle in insgesamt 31 Bundesstaaten verzeichnet, 70 Prozent davon in Texas.