Mehr als 1.000 Masernfälle in den USA seit Jahresanfang
Mehr als 70 Prozent davon traten in Texas im Südwesten des Landes auf. Experten führen den Anstieg auf eine wachsende Impfskepsis in Teilen der Bevölkerung zurück.
"Die Lage ist außer Kontrolle", sagte der US-Mediziner und Impfstoffentwickler Paul Offit. Für ihn handelt es sich um die schlimmste Masern-Epidemie in den USA "seit vermutlich 30 Jahren". Offit geht von einer hohen Dunkelziffer und womöglich 3.000 Fällen aus.
In diesem Zusammenhang ist US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. in die Kritik geraten. Ärzte werfen ihm vor, die Gefahr durch die Masern lange heruntergespielt und früher Falschbehauptungen über Impfungen verbreitet zu haben. Nach hunderten Masern-Fällen sprach sich Kennedy jedoch für eine Impfung aus.
Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, sie können tödlich verlaufen oder bleibende Schäden verursachen. Durch Impfungen galten die Masern in den Vereinigten Staaten und anderen Teilen der Welt lange als nahezu ausgerottet.
Zusammenfassung
- Seit Jahresbeginn wurden in den USA mehr als 1.000 Masernfälle registriert, wobei drei Menschen, darunter zwei Kinder, verstorben sind. Besonders betroffen ist Texas mit über 70 % der Fälle.
- Experten führen den Anstieg der Masernfälle auf eine zunehmende Impfskepsis zurück. Paul Offit, ein US-Mediziner, beschreibt die Situation als die schlimmste Epidemie seit 30 Jahren.
- US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. wurde wegen seiner früheren Aussagen zu Impfungen kritisiert, hat sich jedoch inzwischen für Impfungen ausgesprochen.