In Rom betrachtet man das Heilige Jahr 1350 - ohne Papst
Im Gegensatz zum ersten Heiligen Jahr 1300 fiel das zweite "Giubileo" in die Zeit der sogenannten "Avignoner Gefangenschaft", die von 1309 bis 1377 andauerte. Damals residierten die Päpste im französischen Avignon. Um die Ausrufung des Festjahres für 1350 zu erwirken, sandte die Stadt Rom 1342 Botschafter nach Avignon. Zu den Befürwortern zählten etwa der später von Wagner mit "Rienzi" gefeierte Freiheitskämpfer Cola di Rienzo oder der Dichter Francesco Petrarca.
Pestepidemie und Erdbeben
Die Ausstellung präsentiert Werke, die die Heldentaten und Legenden von Petrarca und Cola di Rienzo veranschaulichen. Statuen des Erzengels Michael aus dem alten Lateranhospital und der Heiligen Veronika aus dem Musée des Beaux-Arts im französischen Dijon zeugen von der Hingabe der Gläubigen und Pilger. Thematisiert werden auch dramatische Ereignisse jener Jahre, wie die Pestepidemie von 1348 und das verheerende Erdbeben, das Rom 1349 erschütterte.
Ebenso ermöglicht die Schau Einblicke in den damaligen Alltag der Römer. Den Abschluss der Ausstellung bilden Werke, die die Rückkehr des Papstes nach Rom und die Rolle der Heiligen Katharina von Siena bei diesem Ereignis veranschaulichen. Das Museum der Kaiserforen an den Trajansmärkten ist ein symbolträchtiger und strategischer Knotenpunkt zwischen den beiden wichtigsten religiösen Zentren Roms: dem Lateran und dem Vatikan.
(S E R V I C E - www.mercatiditraiano.it/en/node/1016987)
Zusammenfassung
- Im Museum der Kaiserforen in Rom läuft noch bis 1. Februar 2026 die Ausstellung '1350. Das Jubiläum ohne Papst', die das Heilige Jahr 1350 ohne päpstliche Anwesenheit beleuchtet.
- Das zweite Heilige Jahr fiel in die Zeit der Avignoner Gefangenschaft (1309–1377), weshalb Rom 1342 Botschafter nach Avignon entsandte, um das Festjahr auszurufen.
- Die Schau thematisiert die Pestepidemie von 1348, das Erdbeben von 1349 und präsentiert Werke zu Petrarca, Cola di Rienzo sowie zur Rückkehr des Papstes nach Rom.
