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Für Kirill Serebrennikow gibt es in Russland keine Freiheit

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Der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow weiß nicht, wann er in seine Heimat zurückkehren wird. "Im Moment arbeite ich hier in Europa, weil es in Moskau aufgrund des Krieges nicht möglich ist", sagte Serebrennikow am Freitag in Hamburg via Liveschaltung aus Amsterdam, wo er an einer Opern-Produktion arbeitet. "Aber ich würde niemals für immer sagen. Ich bin sicher, eines Tages werde ich nach Russland zurückkehren", sagte der 52-Jährige.

Im Moment sei es in Russland nicht möglich, sich kritische Theaterstücke anzusehen. "Es gibt keine Freiheit. Und wenn es keine Freiheit gibt, kannst du nichts sagen", sagte Serebrennikow. Der Theater-, Opern- und Filmregisseur war 2017 verhaftet und unter Hausarrest gesetzt worden. Bei einem umstrittenen Prozess wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern 2020 verurteilte ihn die russische Justiz zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe.

Im Jänner durfte Serebrennikow überraschend für Proben nach Hamburg reisen. Seine Tschechow-Inszenierung "Der schwarze Mönch" eröffnet im Juli das Theaterfestival in Avignon. Beim Filmfestival in Cannes läuft im Mai außerdem sein Film "Tchaikovsky's Wife" im Wettbewerb. In der kommenden Saison wird Serebrennikow zwei Theaterstücke am Hamburger Thalia Theater zeigen, darunter eine Neuinterpretation seiner Inszenierung "Barocco. Ein musikalisches Manifest".

ribbon Zusammenfassung
  • Der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow weiß nicht, wann er in seine Heimat zurückkehren wird.
  • "Im Moment arbeite ich hier in Europa, weil es in Moskau aufgrund des Krieges nicht möglich ist", sagte Serebrennikow am Freitag in Hamburg via Liveschaltung aus Amsterdam, wo er an einer Opern-Produktion arbeitet.
  • Im Moment sei es in Russland nicht möglich, sich kritische Theaterstücke anzusehen.