Simulationsforscher Popper: Niederösterreich könnte Patienten aus Wien aufnehmen

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Es ist laut Niki Popper vom Corona-Prognose-Konsortium kein Ende der Pandemie in Sicht. Besorgniserregend könnte die Situation im Dezember und Jänner werden, falls Grippe-Fälle dazukommen. In Wien und Vorarlberg besteh die Gefahr einer Überlastung der Intensivstationen.

Simulationsforscher Niki Popper von der TU Wien sitzt auch im Corona-Prognose-Konsortium. Dieses errechnete für kommende Woche erneut einem Anstieg der Corona-Kranken auf den Intensivstationen.

Für die kommende Woche erwartet Popper einen Tagesdurchschnitt von 5.000 Fällen pro Woche. Der Unterschied zum vergangenen Jahr, als die Zahl der Neuinfektionen ähnlich bedenklich war, sei, dass die Lage auf den Intensivstationen noch niedriger ist. Doch auch hier seien die Fälle am Steigen und inzwischen bei auf 250 geklettert. 

"Es ist anders als im letzten Jahr", bestätigt der Simulationsforscher. Die Dynamik sei komplizierter, weil zwar viele inzwischen geimpft seien, der Delta-Virus-Stamm aber gleichzeitig ansteckender sei. Die Zahlen steigen nicht exponentiell, aber kontinuierlich. "Derzeit ist auch noch kein Ende in Sicht", so Popper. Die Erklärung sei einfach, "weil nicht genug Menschen geimpft sind."

500 Intensivpatienten "verhinderbar"

Die Frage stelle sich schon, so der Experte, ob es wirklich notwendig sei, die maximale Auslastung der Intensivstationen zu erreichen. Die bis zu 500 Intensivpatienten, die das Konsortium errechnet, seien verhinderbar, wenn mehr Leute geimpft wären. 

Niederösterreich könnte Patienten aus Wien aufnehmen

Unabhängig von den reinen Covid-Fällen mache ihm auch die beginnende Grippe-Saison Sorge. Diese Fälle würden das Gesundheitssystem weiterbelasten. Man sehe dem Dezember und Jänner "mit einer gewissen Ernsthaftigkeit" entgegen. Österreich habe neun Bundesländer. Was man jetzt schon sehe, sei eine starke Ungleichheit bei der Entwicklung der Intensivbetten-Auslastung. In Vorarlberg und Wien könnte es "mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit" zu einer Überlastung der ICUs (Intensivstationen) kommen. Eine Möglichkeit wäre, dass Niederösterreich und Tirol Patienten aufnehmen könnten.

ribbon Zusammenfassung
  • Es ist laut Niki Popper vom Corona-Prognose-Konsortium kein Ende der Pandemie in Sicht. Besorgniserregend könnte die Situation im Dezember und Jänner werden, falls Grippe-Fälle dazukommen.
  • Simulationsforscher Niki Popper von der TU Wien sitzt auch im Corona-Prognose-Konsortium. Dieses errechnete für kommende Woche erneut einem Anstieg der Corona-Kranken auf den Intensivstationen.
  • Für die kommende Woche erwartet Popper einen Tagesdurchschnitt von 5.000 Fällen pro Woche.
  • Die Frage stelle sich schon, so der Experte, ob es wirklich notwendig sei, die maximale Auslastung der Intensivstationen zu erreichen. Die bis zu 500 Intensivpatienten, die das Konsortium errechnet, seien verhinderbar, wenn mehr Leute geimpft wären. 
  • Unabhängig von den reinen Covid-Fällen mache ihm auch die beginnende Grippe-Saison Sorge. Diese Fälle würden das Gesundheitssystem weiterbelasten. Man sehe dem Dezember und Jänner "mit einer gewissen Ernsthaftigkeit" entgegen.
  • In Vorarlberg und Wien könnte es "mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit" zu einer Überlastung der ICUs (Intensivstationen) kommen. Eine Möglichkeit wäre, dass Niederösterreich und Tirol Patienten aufnehmen könnten.

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