50 Millionen Dollar Kaution
"P. Diddy"-Opfer spricht sich für Freilassung aus
Zum ersten Mal meldete sich "Victim 3" namentlich zu Wort. Nach der Verurteilung von Rapper P. Diddy in zwei Anklagepunkten meldete sich Virginia H. in einem Schreiben beim Richter. Sie plädierte dafür, den Rapper auf Kaution freizulassen, damit er sich "wieder um seine Familie kümmern und seine Verantwortungen erfüllen kann". Das berichtete zunächst das "People"-Magazin.
Sie glaube nicht, dass der 55-Jährige eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle und beschreibt in als "Familienmann", der "seit vielen Jahren nicht mehr gewalttätig war". Diddys Verteidiger übergaben den Brief am Sonntag dem Gericht.
Am Ende ihrer Beziehung habe der Rapper "eine Energie von Liebe, Geduld und Feinfühligkeit ausgestrahlt, die sich merklich von seinem Verhalten in der Vergangenheit unterschied".
Noch vor Beginn des Prozesses gegen P. Diddy hatten sich die Staatsanwälte alarmiert an das Gericht gewendet. "Victim 3" war für sie nicht mehr zu erreichen. In den Verhandlungen wurde mehrfach auf die Frau Bezug genommen, eine Aussage vor Gericht machte sie allerdings nicht.
50 Millionen für Freilassung
P. Diddys Anwälte hatten das Gericht zuletzt am 28. Juli um seine Freilassung ersucht, gegen eine Zahlung von 50 Millionen US-Dollar. Das Strafmaß für den Rapper soll am 3. Oktober verkündet werden, bis dahin müsste er ohne die Bewilligung der Kaution in Haft bleiben. Geht es nach seinen Verteidigern, soll er die Wartezeit im Hausarrest in seinem Anwesen in Miami verbringen. Ähnliche Gesuche waren zuvor allerdings vom zuständigen Richter abgelehnt worden.
Am 2. Juli hatten die Geschworenen Sean Combs alias P. Diddy teilweise schuldig gesprochen. Während er in Zusammenhang mit Prostitution verurteilt wurde, gab es für die schwerwiegendsten Anklagepunkte allerdings einen Freispruch. Die Staatsanwaltschaft hatte dem 55-Jährigen unter anderem eine kriminelle Vereinigung (Racketeering Conspiracy) vorgeworfen.
Dem Rapper droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren, bei einer Verurteilung in allen Punkten hätte es lebenslänglich sein können.
Zusammenfassung
- Eine Ex-Freundin und mutmaßliches Opfer von Rapper Sean Combs hat sich mit einem Brief an den Richter gewandt und plädiert für eine Freilassung von "P. Diddy" auf Kaution.
- Sie beschreibt ihn als "Familienmann" beschreibt, der seit Jahren nicht mehr gewalttätig sei.
- Die Anwälte des Rappers haben zuletzt eine Kaution von 50 Millionen US-Dollar angeboten, um eine Haftentlassung vor der Strafmaßverkündung am 3. Oktober zu erreichen.
- P. Diddy wurde in zwei Anklagepunkten, darunter Prostitution, schuldig gesprochen, während ihm bei schwerwiegenderen Vorwürfen wie krimineller Vereinigung ein Freispruch erteilt wurde, und ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.