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Nordkorea: Keine Waffenlieferungen an russische Söldner

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Nordkorea hat Vorwürfe aus den USA über Waffenlieferungen an die russische Söldnergrupppe Wagner zurückgewiesen. Die USA müssten mit einem "wirklich unerwünschten Ergebnis" rechnen, wenn sie das "selbstgemachte Gerücht" weiter verbreiteten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag einen hochrangigen nordkoreanischen Beamten. Nordkorea kritisierte auch die Entscheidung der USA, Panzer in die Ukraine zu schicken.

Kwon Jong-gun, Generaldirektor der Abteilung für US-Angelegenheiten, sprach demnach von einem "dummen Versuch, ihr Waffenangebot an die Ukraine zu rechtfertigen". "Der Versuch, das Image Nordkoreas durch die Erfindung einer nicht existierenden Sache zu trüben, ist eine schwere Provokation, die niemals zugelassen werden kann und die unweigerlich eine Reaktion auslöst", erklärte er weiter.

Die USA hatten Nordkorea vorgeworfen, Waffen an die paramilitärische Wagnergruppe geliefert zu haben. Das Weiße Haus machte in der vergangenen Woche Fotos öffentlich, die nach Angaben des Sprechers des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, zeigen, wie russische Eisenbahnwaggons auf nordkoreanisches Gebiet fahren, dort Infanterieraketen und andere Geschosse einladen und nach Russland zurückkehren.

Vor etwas mehr als einer Woche hatten die USA die Wagner-Gruppe offiziell als "transnationale kriminelle Organisation" eingestuft. Die von Jewgeni Prigoschin, einem langjährigen Vertrauten des russischen Staatschefs Wladimir Putin, angeführte Gruppe ist nach Kirbys Angaben mit rund 50.000 Kämpfern in der Ukraine im Einsatz. Wagner-Söldner sind seit Jahren in vielen Konfliktregionen präsent, auch in Syrien und in afrikanischen Ländern.

Moskau gehört wie Peking zu den wenigen Unterstützern Pjöngjangs. Außer Syrien und Russland hatte nur Nordkorea die Unabhängigkeit der zwei von Moskau unterstützten Separatistenregionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine anerkannt. Inzwischen sind die beiden Regionen von Moskau annektiert.

Um Kiew im russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu unterstützen, hatte Washington in der vergangenen Woche die Lieferung von 31 Abrams-Kampfpanzern angekündigt. Kim Yo-jong, die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un, hatte den USA daraufhin vorgeworfen, "die rote Linie weiter zu überschreiten".

"Der Versuch der Vereinigten Staaten, der Ukraine offensive bewaffnete Ausrüstung, wie z.B. den Kampfpanzer, unter Missachtung der legitimen Bedenken und der Verurteilung durch die internationale Gemeinschaft zuzuschanzen, ist ein krimineller Akt gegen die Menschlichkeit", sagte Spitzendiplomat Kwon Chung-keuin einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung. Dies ziele darauf ab, die instabile internationale Situation aufrechtzuerhalten, sagte der Direktor für US-Angelegenheiten im nordkoreanischen Außenministerium.

ribbon Zusammenfassung
  • Nordkorea hat Vorwürfe aus den USA über Waffenlieferungen an die russische Söldnergrupppe Wagner zurückgewiesen.
  • Nordkorea kritisierte auch die Entscheidung der USA, Panzer in die Ukraine zu schicken.
  • Inzwischen sind die beiden Regionen von Moskau annektiert.
  • Um Kiew im russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu unterstützen, hatte Washington in der vergangenen Woche die Lieferung von 31 Abrams-Kampfpanzern angekündigt.