Atelier Augarten vor Sanierung, Verwirrung um Kultur-Pop-Up
Künftig soll das historische Areal "zeitgemäß und vielseitig genutzt werden", wie es über den geplanten "Hotspot für Kunst, Kultur und Begegnung in der Leopoldstadt" heißt. Bis Ende des Jahres solle das Areal mit u.a. Lesungen, Ausstellungen und "verschiedenen Kulturfestivals" bespielt werden, im Sommer soll zusätzlich ein Outdoor-Programm im Park rund um das Atelier angeboten werden. Über die eingereichten Veranstaltungen hat in den vergangenen Monaten ein Beirat unter Vorsitz der ehemaligen Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Danielle Spera, beraten, die Durchführung liegt allerdings bei der Burghauptmannschaft.
Zusagen hat es laut dem Lokalmedium "zwischenbrücken.at" bis zum gestrigen Montag nicht gegeben, kritisiert wurde mangelnde Planungssicherheit. "Wir wissen immer noch nicht, was wir machen dürfen", hieß es gegenüber dem Online-Portal in einem Dienstagfrüh veröffentlichten Bericht seitens eines ungenannten Antragstellers. Spera sprach gegenüber dem Medium von einer für den 4. Mai geplanten Auftaktveranstaltung, die nun um zwei Jahre verschoben worden sei. Das konkrete Programm für die kommenden Wochen war von der Burghauptmannschaft auf mehrfache APA-Nachfrage bis Dienstagnachmittag nicht zu erfahren.
"Ursprünglich war geplant, in mehreren Etappen zu sanieren", heißt es in der Aussendung seitens der Burghauptmannschaft. Aus baulichen und budgetären Gründen werde nun das gesamte Gebäude in einem Zug renoviert, so Burghauptmann Reinhold Sahl. Somit folgt auf die kulturelle Bespielung ab Ende 2025 eine Schließung für etwa eineinhalb Jahre. Die Wiedereröffnung ist für das zweite Quartal 2027 geplant. Auch hierfür werde mit dem Beirat "an einem nachhaltigen Konzept für die künstlerische und kulturelle Nutzung" gearbeitet. Realisiert werden soll dabei auch - wie bereits im Herbst avisiert - ein dem 2021 verstorbenen Künstler Arik Brauer gewidmeter Bereich.
Die Liegenschaft an der Augarten-Ecke Scherzergasse/Lampigasse war ursprünglich für den Bildhauer Gustinus Ambrosi errichtet worden, der am Standort nicht nur arbeitete, sondern dessen Werk ab den späten 1970er-Jahren hier auch viele Jahre lang ausgestellt wurde. Ab 2012 mietete sich Francesca Habsburg mit ihrer Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TBA21) in die Räumlichkeiten ein. Sie zog fünf Jahre später wieder aus. Auch die vom Belvedere verwaltete Ambrosi-Sammlung ist am Standort schon länger nicht mehr präsent.
Zusammenfassung
- Die Generalsanierung des Atelier Augarten in Wien soll 2026 beginnen, was eine Schließung des Areals ab Ende 2025 für etwa eineinhalb Jahre zur Folge hat.
- Ein kulturelles Pop-Up-Programm ist ab dem 8. Mai geplant, jedoch gibt es Verwirrung über die konkreten Programmpunkte und Kritik an der mangelnden Planungssicherheit.
- Die Wiedereröffnung ist für das zweite Quartal 2027 geplant, wobei ein Bereich dem 2021 verstorbenen Künstler Arik Brauer gewidmet werden soll.