Archäologische Funde des Koralmbahnbaus werden gezeigt
Allein in Kärnten wurden 1.300 Objekte sowie mehr als 7.000 Konvolute und Artefakte ausgegraben, teilte der Geschichtsverein am Donnerstag in einer Aussendung mit. "In Eis bei Ruden wurde ein Bronzehort aus 1.400 oder 1.300 vor Christus entdeckt. Unter einem Stein verborgen lagen bronzene Waffen, Werkzeuge, Schmuck und Kupferwerkstoff", erklärte Archäologin Renate Jernej, Vorstandsmitglied im Geschichtsverein für Kärnten. "Zu den besonderen Funden zählt auch ein keltisches Gräberfeld im Granitztal. 62 Gräber aus der Zeit von 250 bis 150 vor Christus wurden dort ergraben." Man fand Grabbeigaben wie Schwerter, Fibeln oder Schmuckreifen.
In St. Paul im Lavanttal, wo heute der Bahnhof liegt, siedelten bereits vor 4.500 Jahren Menschen. Keramikfragmente sowie spärliche Überreste von Häusern und Gräbern zeugen von einem Dorf an der Stelle. In Srejach nahe des Klopeiner Sees wurden Reste einer römischen Villa freigelegt, die um 300 nach Christus durch einen Brand vernichtet wurde, außerdem frühmittelalterliche Gräber. Die Männer, die dort bestattet worden waren, lebten um 700 nach Christus im damaligen slawischen Fürstentum Karantanien. Ihre Hüftknochen waren deformiert, weil sie wohl viel geritten waren. In Kühnsdorf wurden römische Gräber entlang einer römischen Straße gefunden, deren Straßenkörper aus Kies, Sand, Lehm und Steinen bis zu einem Meter stark war.
Viele der Funde wie Grabbeigaben und Bronzeobjekte werden in einer Sonderschau im kärnten.museum gezeigt, die am 4. Dezember eröffnet wird. Ausgestellt wird auch ein rekonstruierter Wagen, mit dem Transporte durchgeführt wurden, und eine Kupferaxt aus einer neolithischen Siedlung. Gleichzeitig mit der Eröffnung veranstaltet das Landesmuseum in Kooperation mit Bundesdenkmalamt und Universalmuseum Joanneum ein Symposium zum Thema.
(S E R V I C E - Sonderschau "Archäologie der Koralmbahn" im kärnten.museum, Eröffnung: 4. Dezember 2025, 18.00 Uhr; bis 5. April 2026. Buch "Archäologie der Koralmbahn", Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, 18 Euro)
Zusammenfassung
- Entlang der 130 Kilometer langen Koralmbahnstrecke wurden bei Ausgrabungen über 1.300 Objekte und mehr als 7.000 Artefakte, darunter Gräber, Siedlungsreste und eine römische Villa, entdeckt.
- Zu den herausragenden Funden zählen ein Bronzehort aus 1.400 oder 1.300 vor Christus in Eis bei Ruden sowie ein keltisches Gräberfeld mit 62 Gräbern aus 250 bis 150 vor Christus im Granitztal.
- Die wichtigsten Funde werden ab 4. Dezember 2025 in einer Sonderschau im kärnten.museum präsentiert, begleitet von einem Symposium und einem neuen Buch über die Ausgrabungen.
