Grab Papst FranziskusTiziana FABI / AFP

"Teuflisch"

Typo-Drama um Papst-Grab: Innerer Monk des Internets tobt

Heute, 18:27 · Lesedauer 3 min

Nach der Beisetzung von Papst Franziskus ist sein Grab seit wenigen Tagen für Besucher:innen zugänglich. Im Netz sorgt unterdessen die Gravur für Aufregung – wegen des auffällig ungleichmäßigen Buchstabenabstands. "Franziskus muss sich im Grab umdrehen", lautet nur eine von vielen Reaktionen.

Auf eigenen Wunsch wurde Papst Franziskus am vergangenen Wochenende in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt. Auch seine letzte Ruhestätte entspricht den Vorstellungen des verstorbenen Pontifex: schlicht, zurückhaltend, bodennah. Die Grabstätte besteht aus einer einfachen Nische im Boden der Basilika und trägt lediglich die Inschrift: FRANCISCUS.


Doch genau diese Gravur sorgt nun im Netz für Unruhe – allerdings nicht aus theologischen oder politischen Gründen. Auf den vom Vatikan veröffentlichten Fotos wirkt die Inschrift für viele Betrachter:innen ungewollt eigenartig: Das Wort erscheint nicht gleichmäßig gesetzt, sondern eher wie "FR A NCIS VS".

Netz-Nutzer lassen den inneren Monk raus

Zahlreiche Nutzer:innen auf Plattformen wie X und Reddit ließen ihrem Unmut – und ihrem inneren Monk – freien Lauf. "Da könnte ein Bus durchfahren", kommentiert ein Nutzer den auffällig großen Abstand zwischen einzelnen Buchstaben. Ein anderer bezeichnet die Gestaltung gar als "teuflisch".

Weitere scherzen, Franziskus müsse sich "wie ein Kreisel" im Grab umdrehen. Ein Reddit-User fasst die Empörung drastisch zusammen: "Ich bin weder religiös noch abergläubisch, aber wenn mir das jemand antun würde, würde ich zurückkommen und sie heimsuchen."


Ein anderer ergänzt: "Ich wäre nicht überrascht, wenn der Papst aufsteht, um es zu reparieren."

"Kerning" treibt Nutzer in den Wahnsinn

Hinter der optischen Unstimmigkeit steckt kein Komplott von Franziskus Widersachern – sondern ein typografisches Detail namens Kerning: Es beschreibt den Abstand zwischen zwei Buchstaben, der je nach Form optisch angepasst werden muss.

Obwohl der Abstand technisch gleich sein kann, wirkt er auf das menschliche Auge oft unausgewogen – besonders bei Schriftarten mit kantigen, serifenlosen Buchstaben wie in der Franziskus-Inschrift.

https://x.com/andremooij/status/1916639460034326829

Entgegen der Ansicht mancher Internetnutzer:innen, dass hinter dem unvorteilhaften Abstand eine "Verschwörung" oder gar eine "passiv-aggressive Racheaktion" stecke, handelt es sich wohl schlicht um Designpech – oder zumindest um eine fragwürdige typografische Entscheidung. Der Vatikan bestätigte bisher nicht, ob der ungleichmäßige Eindruck bewusst gewählt wurde oder ein Fehler vorliegt.


Während im Netz der Ruf nach einer neuen Grabplatte für Franziskus laut wird, stört sich vor Ort offenbar kaum jemand an der Inschrift. Trotz des Typo-Dramas hält der Besucherandrang am Grab des verstorbenen Pontifex ungebrochen an.

Video: Schönborn über Franziskus: "Bedingungslose Zuwendung"

Zusammenfassung
  • Nach der Beisetzung von Papst Franziskus ist sein Grab seit wenigen Tagen für Besucher:innen zugänglich.
  • Im Netz sorgt unterdessen die Gravur für Aufregung – wegen des auffällig ungleichmäßigen Buchstabenabstands.
  • "Franziskus muss sich im Grab umdrehen", lautet nur eine von vielen Reaktionen.