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Zwei Alpinisten gerieten an der Zugspitze in Bergnot

Heute, 18:41 · Lesedauer 2 min

Zwei Alpinisten - 34 und 39 Jahre alt - sind am Sonntag an der Zugspitze in Bergnot geraten. Die zwei laut Polizei unzureichend ausgerüsteten Männer gehörten derselben Gruppe an, trennten sich aber beim Abstieg. Beide gerieten in unwegsames Gelände und kamen nicht mehr weiter. Besonders aufwendig gestaltete sich die Bergung des 34-Jährigen, für die die Retter eine steile, 60 Meter hohe Wand überwinden mussten. Die beiden Männer waren stark unterkühlt, blieben aber unverletzt.

Die fünfköpfige Gruppe, zu der die beiden Deutschen gehörten, stieg am Sonntagvormittag vom Eibsee aus in Richtung der 2.962 Meter hohen Zugspitze auf. Beim zunächst gemeinsamen Abstieg zerfiel die Gruppe, der 34-Jährige und der 39-Jährige fielen zurück, ehe sich auch die beiden Männer trennten. Der 34-Jährige verlor den Weg im Bereich der Wiener Neustädter Hütte (2.212 Meter) und landete gegen 21.00 Uhr an einem Überhang, rund 60 Meter oberhalb eines Wandfußes. Weil der Mann kein Handy dabei hatte, begann er um Hilfe zu rufen. Diese wurden gegen 22.20 Uhr von zwei Wanderern auf Nachttour gehört, die die Einsatzkräfte alarmierten.

In der Zwischenzeit kam der 39-Jährige ebenfalls im Umfeld der Wiener Neustädter Hütte vom Weg ab. Als er nicht mehr weiterwusste, setzte er gegen 23.30 Uhr einen Notruf ab. Nachdem der Mann seine Koordinaten an den Einsatzleiter der Bergrettung Ehrwald übermittelt hatte, wurde er vom Rettungshubschrauber stark unterkühlt und durchnässt geborgen und in das Krankenhaus nach Reutte geflogen.

Um den 34-Jährigen in Sicherheit zu bringen, stiegen die Bergretter vom Bayernsteig aus über eine steile Schotterrinne auf. Mehrere von ihnen überwanden mit Seil, Bohrhaken, Akku-Bohrhammer und anderem Equipment die 60 Meter hohe Steilwand. Der Aufstieg dauerte etwa eine Stunde. Der Deutsche konnte gegen 04.30 Uhr gesichert und gegen 05.50 Uhr geborgen werden. Gegen 07:00 Uhr trafen alle im Einsatz befindlichen Bergretter sowie der 34-Jährige unverletzt im Bergrettungsheim der Bergrettung Ehrwald ein.

Zusammenfassung
  • Zwei deutsche Alpinisten im Alter von 34 und 39 Jahren gerieten am Sonntag beim Abstieg von der Zugspitze (2.962 Meter) in Bergnot, nachdem sie sich von ihrer fünfköpfigen Gruppe getrennt hatten.
  • Die Rettung des 34-Jährigen gestaltete sich besonders schwierig, da er ohne Handy an einem Überhang 60 Meter oberhalb eines Wandfußes festsaß und erst nach stundenlangem Einsatz der Bergrettung gegen 05:50 Uhr geborgen werden konnte.
  • Beide Männer waren stark unterkühlt, blieben aber unverletzt und wurden nach der aufwendigen Rettungsaktion am frühen Morgen sicher ins Bergrettungsheim gebracht.