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Zerstörung des Amazonas-Regenwalds in Brasilien beschleunigt

Heute, 06:32 · Lesedauer 2 min

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes ist nach jüngsten Daten wieder gestiegen. Die Entwaldungsrate sei dort zwischen August 2024 und Mai 2025 um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung (INPE) am Freitag mit. Mitverantwortlich dafür sei die Zunahme von Bränden im vergangenen Jahr. Der Amazonas-Regenwald ist einer der wenigen verbliebenen großen Urwälder der Welt.

Im Mai 2025 ist der Rückgang im Amazonas-Regenwald laut dem INPE sogar um 92 Prozent im Vergleich zum Mai 2024 gestiegen. Insgesamt seien 960 Quadratkilometer Wald verloren gegangen - das zweitschlechteste Ergebnis für einen Mai. 2024 war die Entwaldung in Brasilien erstmals seit sechs Jahren wieder zurückgegangen. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte angekündigt, der illegalen Entwaldung bis 2030 ein Ende zu setzen. Unter Lulas ultra-rechtem Vorgänger Jair Bolsonaro hatte die Abholzung stark zugenommen.

Außerhalb des Amazonas-Regenwaldes war die jüngste Entwicklung weniger besorgniserregend. So ging laut INPE im Feuchtgebiet Pantanal zwischen August 2024 und Mai 2025 die Entwaldungsrate um 77 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023-2024 zurück. Im Savannengebiet Cerrado betrug der Rückgang 22 Prozent.

Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über neun Länder, größtenteils liegt er in Brasilien. Er beherbergt mehr Pflanzen- und Tierarten als jeder andere Ort der Erde. Zudem ist er mit seinen Milliarden Bäumen ein für das Weltklima besonders bedeutender CO2-Speicher. Über das letzte Jahrhundert wurden rund 20 Prozent der Gesamtfläche des Amazonas-Regenwaldes zerstört. Die UNO-Klimakonferenz COP30 wird im November im brasilianischen Belém abgehalten.

Zusammenfassung
  • Die Entwaldung im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist zwischen August 2024 und Mai 2025 um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wobei im Mai 2025 allein ein Anstieg um 92 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet wurde.
  • Insgesamt gingen in diesem Zeitraum 960 Quadratkilometer Regenwald verloren, was für einen Mai den zweitschlechtesten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt.
  • Während die Entwaldung im Amazonas zunimmt, sanken die Raten im Feuchtgebiet Pantanal um 77 Prozent und im Savannengebiet Cerrado um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.