ZeitumstellungPULS 24

Winterzeit

Wird durch die Zeitumstellung wirklich so viel Strom gespart?

24. Okt. 2025 · Lesedauer 3 min

In der Nacht auf Sonntag wird wieder an der Uhr gedreht - und zwar eine Stunde zurück. Bringt das aber auch tatsächlich so viel aus Energiesicht? PULS 24 hat nachgefragt.

In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2025 wird die Uhr auf Winterzeit umgestellt. Das heißt: Die Uhren werden von drei auf zwei Uhr zurückgestellt.

Mehr Schlaf, früher dunkel draußen

Die einen liebes es, die anderen hassen es - Vorteile und Nachteile. So gewinnt man zwar eine Stunde mehr Schlaf, muss aber auch damit leben, dass es nun wieder etwas früher dunkel wird.

Eingeführt wurde die Zeitumstellung aber eigentlich, damit im Sommer die Tage länger sind und es länger hell draußen ist. Der Zweck? Man erhoffte sich Energieeinsparungen durch eine bessere Nutzung des Tageslichts.

Aber was hat es damit auf sich? Wird dadurch tatsächlich so viel Strom gespart?

"Keine wesentlichen Auswirkungen auf Energieverbrauch"

Wenn es laut der Wien Energie geht, nicht ganz. "Die Zeitumstellung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Energieverbrauch", erklärte das Unternehmen gegenüber PULS 24.

Der Energieverbrauch im Haushalt hänge nämlich von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Durch die Zeitumstellung werde zwar insgesamt im Sommer abends "etwas weniger Strom für Licht benötigt", dafür aber vor allem im März, April und Oktober "morgens wieder etwas mehr". 

Wesentlich sei, dass nur zwei Prozent der Gesamtenergie bzw. etwa acht Prozent bei Strom im Haushalt für Licht verwendet wird. "Der 'Hebel' Beleuchtung ist daher insgesamt einfach viel zu gering, um sich bei einer Stunde Zeitverschiebung auszuwirken. Und er wird durch LED-Leuchten und andere Energieeffizienz-Maßnahmen noch geringer", so Wien Energie.

Das zentrale Thema heute sei also Energieeffizienz: Energie-Spar-Potential bieten unter anderem LED-Beleuchtung und stromsparende Haushalts-Geräte mit besten Energieeffizienz-Klassen, der Einbau energieeffizienter Fenster und Energiespar-Checks.

Mehrheit der Österreicher gegen Zeitumstellung

So oder so - die meisten Österreicher:innen sind keine Fans der Zeitumstellung. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 bevorzugen 65 Prozent hierzulande eine Zeit, die das ganze Jahr über gilt.

Dabei waren 29 Prozent für die ständige Winterzeit, 36 Prozent würden eine dauerhafte Sommerzeit bevorzugen. Vor allem bei Berufstätigen fand das "abends länger hell" sein auf Einklang.

Zeitumstellung bleibt - zumindest derzeit

Bereits 2019 hat das EU-Parlament das "Aus" für die Zeitumstellung beschlossen - umgesetzt wurde das Vorhaben aber noch nicht. Dafür müsste sich eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedsländer dafür entscheiden. Die Interessen und Absichten der Nationen gehen in der Frage jedoch deutlich auseinander.

Fortschritte in Richtung Abschaffung der Sommerzeit gibt es also derzeit keine. Angesichts der aktuellen politischen Lage sei es "wahrscheinlich, dass es so weitergeht", sagte ein Sprecher des Europäischen Rates kürzlich.

Und solange es auf EU-Ebene keine neue Regelung bezüglich der Zeitumstellung gibt, heißt es wohl auch in Österreich: Wer hat an der Uhr gedreht?

Video: Wie wirkt die Zeitumstellung?

Zusammenfassung
  • In der Nacht auf Sonntag wird wieder an der Uhr gedreht - und zwar eine Stunde zurück.
  • Bringt das aber auch tatsächlich so viel aus Energiesicht? PULS 24 hat nachgefragt.