Zecken-Gefahr
Heuer schon 50 Personen wegen FSME im Spital
Die Viruserkrankung Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) wird durch infizierte Zecken übertragen und kann eine potenziell tödliche Entzündung des Gehirns auslösen.
Insgesamt wurden österreichweit schon 50 Menschen wegen FSME ins Krankenhaus eingeliefert, berichtet Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der MedUni Wien im "Ö1-Morgenjournal" am Dienstag.
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Allein im Kepler Universitätsklinikum in Linz mussten heuer bereits vier Kinder stationär behandelt werden. Der jüngste Patient war erst vier Jahre alt, der älteste 83 Jahre alt.
Unterschiedliche Symptome
FSME kann grippeähnlich beginnen: "Kopfschmerzen, Fieber und Nackensteifigkeit bis hin zu schweren Erkrankungen des zentralen Nervensystems", meint Aberle.
Das Virus, das von infizierten Zecken übertragen wird, vermehrt sich laut Aberle in den Nervenzellen und führt schließlich zu Entzündungen des Gehirns und des Rückenmarks.
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"Diese Erkrankungen zählen mit zu den schwersten akuten neurologischen Infektionen in Europa", sagt Aberle.
Oberösterreich besonders betroffen
Am stärksten betroffen ist Oberösterreich, gefolgt von der Steiermark, Kärnten und Niederösterreich.
"Früher gab's wenig Infektionen im Westen Österreichs und in den letzten Jahren sieht man eben, dass auch Fälle in Tirol, Vorarlberg, Salzburg bis zu 20 Prozent der FSME-Fälle in Österreich ausmachen können", meint Aberle.
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Auffrischung sinnvoll
Eine gezielte Behandlung gegen das Virus gibt es nicht. Daher sei die Impfung der beste Schutz, so Aberle. Eine neue Studie des Zentrums für Virologie zeigt: Seit dem Jahr 2000 konnten durch Impfungen über 10.000 Krankenhausaufenthalte verhindert werden.
Die Impfung sollte alle fünf Jahre aufgefrischt werden, bei Personen über 60 alle drei Jahre. Wer länger nicht geimpft wurde, muss die Grundimmunisierung aber nicht neu starten – eine einzige Dosis reicht aus, um den Schutz wiederherzustellen.
Video: Das gehe aus aktuellen Daten der Medizinischen Universität Wien hervor.
Zusammenfassung
- Heuer sind in Österreich bereits 50 Personen mit einer FSME-Infektion hospitalisiert worden.
- Das gehe aus aktuellen Daten der Medizinischen Universität Wien hervor.