APA/POLIZEI TIROL

Zahlreiche Festnahmen in Tirol wegen Suchtgifthandels

21. Aug. 2025 · Lesedauer 3 min

Die Tiroler Polizei hat im Zuge von Ermittlungen der vergangenen Monate im Bereich Suchtgiftkriminalität in drei Fällen 40 Tatverdächtige festgenommen. Insgesamt wurden Bargeld, Suchtmittel sowie "andere Gegenstände" im Wert von rund 1,8 Millionen Euro sichergestellt, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Zehn Beschuldigte seien weiter in U-Haft. Insgesamt 30 Kilogramm Cannabis, acht Kilo Kokain sowie 16.605 Ecstasy-Tabletten (XTC) wurden aus dem Verkehr gezogen.

Die Drogen hätten einen Straßenverkaufswert in Höhe von 1,27 Millionen Euro gehabt. Außerdem wurden eine halbe Million Euro an Bargeld, ein Fahrzeug im Wert von rund 15.000 Euro sowie diverse Waffen sichergestellt. Unter den Festgenommenen seien 24 Österreicher, acht Türken, jeweils zwei Deutsche, Ungarn und Kroaten sowie ein Spanier und ein Bosnier. Neben den Festgenommenen wurden zudem 74 weitere Abnehmer bzw. Konsumenten angezeigt, teilten Landespolizeidirektor Helmut Tomac und der stellvertretende Landeskriminalamtsleiter Philipp Rapold mit.

So hätte sich etwa gegen einen in Kufstein ansässigen 32-Jährigen sowie dessen 37-jährigen Schwager der Verdacht auf Kokainhandel erhärtet. Durch die beiden soll an Abnehmer in ganz Tirol Kokain verteilt worden sein, wie sich im Zuge der folgenden Ermittlungen ergab. Zwölf Personen wurden schließlich festgenommen, 30 Personen angezeigt. Zudem wurden rund 7,5 Kilogramm Kokain sichergestellt - laut Rapold die bisher "höchste aus Ermittlungen heraus sichergestellte Menge in Tirol". Zudem wurden in diesem Fall 176 Gramm MDMA, 320 Ecstasy-Tabletten, 470.000 Euro sowie verbotene Waffen aus dem Verkehr gezogen.

Auch im Bezirk Schwaz, insbesondere im Zillertal, wurden nach mehreren Hinweisen auf Drogenhandel gegen mehrere Personen - unter anderem einen 25-Jährigen - Ermittlungen aufgenommen. Insgesamt kam es hier zu 26 Festnahmen und 44 weiteren angezeigten Personen. 25 Kilogramm Cannabis wurden sichergestellt, ein halbes Kilo Kokain, 6.290 Gramm MDMA und 15.725 Ecstasy-Tabletten. Auch 19.000 Euro sowie ein "Tatfahrzeug" im Wert von 15.000 Euro und diverse Waffen wurden beschlagnahmt.

Im dritten Fall wurde das Landeskriminalamt schließlich seitens des Bundeskriminalamts auf ein suchtmittelverdächtiges Paket hingewiesen. Die rund fünf Kilogramm Cannabis enthaltende Sendung - professionell und geruchsneutral verpackt - forschte man bei einer in Innsbruck ansässigen Subfirma eines Paketdienstes aus. Zwei Tatverdächtige - ein 30-jähriger Abholer sowie ein mutmaßlicher 29-jähriger Komplize - wurden festgenommen. Zudem wurden 225 Gramm MDMA, 560 Ecstasy-Tabletten, 40 Gramm Kokain sowie 10.500 Euro an Bargeld sichergestellt, hieß es.

Suchtgiftkriminalität "gesamtgesellschaftliches Problem"

Landespolizeidirektor Helmut Tomac freute sich über die Ermittlungserfolge und sprach bezüglich der Suchtgiftkriminalität von einem "gesamtgesellschaftlichen Problem" und einer "Herausforderung". In dem Bereich hatte es zuletzt im Jahr 2024 in Tirol einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 10,7 Prozent auf 3.718 Delikte gegeben. Tirol sei dabei "österreichweit im Mittelfeld", gab Tomac an. Auch heuer sei wieder ein ähnliches Niveau zu erwarten. Am meisten konsumiert würden Cannabis, Kokain und Amphetamine. Indes stächen die größeren Mengen an aufgegriffenen MDMA und Ecstasy heraus.

Zusammenfassung
  • Die Tiroler Polizei hat in drei großen Fällen des Suchtgifthandels 40 Tatverdächtige festgenommen und Drogen, Bargeld sowie weitere Gegenstände im Wert von rund 1,8 Millionen Euro sichergestellt.
  • Insgesamt wurden 30 Kilogramm Cannabis, acht Kilogramm Kokain und 16.605 Ecstasy-Tabletten aus dem Verkehr gezogen, wobei allein im Fall Kufstein 7,5 Kilogramm Kokain – die bisher größte Menge in Tirol – sichergestellt wurden.
  • Landespolizeidirektor Tomac bezeichnete Suchtgiftkriminalität als "gesamtgesellschaftliches Problem" und verwies auf einen Anstieg der Delikte in Tirol um 10,7 Prozent auf 3.718 Fälle im Jahr 2024.