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WWF lanciert Online-Plattform für Schutz von Walwanderrouten

04. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Die Umweltschutzorganisation WWF hat im Vorfeld der UNO-Meereskonferenz in Nizza eine Online-Plattform veröffentlicht, die Walwanderrouten visualisiert. Diese "Blauen Korridore" seien lebenswichtig für Wale und das marine Ökosystem, teilte WWF Österreich am Mittwoch per Aussendung mit. Grund für die Veröffentlichung sei die zunehmende Bedrohung der Tiere durch Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung, hieß es. Der WWF forderte einen besseren Schutz dieser "Superhighways".

Die Plattform basiere auf jahrzehntelanger Satellitenverfolgung und anderen Daten von über 50 Forschungspartnern. "Die Wanderung der Wale gleicht momentan einem Hindernis-Parcours: Schiffskollisionen, industrielle Fischerei und Geisternetze sind eine immer größere Gefahr", sagte Simone Niedermüller, Meeresexpertin beim WWF Österreich. "Das neue Tool liefert der Forschung, der Politik und der Öffentlichkeit jetzt wichtige Erkenntnisse, um unsere Ozeanriesen besser zu schützen."

Neben Walen seien auch andere wandernde Tierarten wie Delfine, Haie und Meeresschildkröten von sicheren Routen durch die Meere abhängig. Zudem sorgen die Wanderungen der Wale für eine Durchmischung und Versorgung der Ozeane mit wichtigen Nährstoffen. Aus diesen Gründen werde sich der WWF auf der kommenden UN-Ozeankonferenz für einen besseren Schutz der "Blauen Korridore" einsetzen. Er forderte, dass sich der Schiffsverkehr an die saisonalen Wanderungen anpasst, wofür es Regeln und Kontrollen brauche. Die Wanderrouten der Wale geben laut WWF Aufschluss über Futter- und Fortpflanzungsstätten und seien wichtige Grundlagen für die Ausweitung von Meeresschutzgebieten. Bis 2030 sollen laut globalem Biodiversitätsziel 30 Prozent der Meere geschützt werden. Der WWF setzt sich bei der UN-Konferenz für die Umsetzung des Ziels ein, hieß es.

( S E R V I C E - https://bluecorridors.org/ )

Zusammenfassung
  • Der WWF hat vor der UNO-Meereskonferenz in Nizza eine Online-Plattform veröffentlicht, die auf jahrzehntelanger Satellitenverfolgung und Daten von über 50 Forschungspartnern basiert und Walwanderrouten sichtbar macht.
  • Die sogenannten 'Blauen Korridore' sind laut WWF lebenswichtig für Wale, Delfine, Haie und Meeresschildkröten, aber durch Schiffsverkehr, Lärm, industrielle Fischerei und Geisternetze zunehmend bedroht.
  • WWF fordert strengere Schutzmaßnahmen, eine Anpassung des Schiffsverkehrs an saisonale Wanderungen und setzt sich auf der UN-Konferenz für das Ziel ein, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meere zu schützen.