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Wien

Riesige Bauarbeiten: Öffi-Linien fahren nicht oder eingeschränkt

17. Juni 2025 · Lesedauer 4 min

Wie mittlerweile schon üblich, müssen Wiener:innen sich in den Sommermonaten in Geduld üben. Zahlreiche Öffi-Linien fahren nicht oder nur eingeschränkt. Die Wiener Linien sprechen von "Modernisierungs-Highlights".

Schon im Sommer des Vorjahrs fielen die Wiener Linien durch vermehrte Öffi-Sperren auf. Diese gehen heuer weiter. Grund sind "umfassende Modernisierungen". 

"Ohne Fleiß kein Gleis", heißt es in einer Aussendung. Fleiß werden aber wohl auch die Wiener:innen zeigen, die sich im Sommer auf neue und teils längere Routen einstellen müssen. In vielen Bereichen fahren Straßen- und U-Bahn-Linien nur eingeschränkt, anders oder fallen ganz aus.

U4 fährt in den Ferien geteilt

Gibt es Bauarbeiten, dann ist die U4 nicht weit. Auch heuer ist sie wieder von Bauarbeiten betroffen, diesmal zwischen Schottenring und Friedensbrücke. Dort werden Tunneldecke und -träger saniert.

In den Sommerferien fährt die Linie deshalb geteilt von Hütteldorf bis Schottenring und von Heiligenstadt bis Friedensbrücke

Ersatzweise fahren die Linie E4 sowie die Linie D von Nußdorf bis zum Schottenring. Aufgrund der Linienteilung der U4 und der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Praterstern werden zudem die Intervalle der Linien U6, 2, 30 und 31 verdichtet, so die Wiener Linien.

Gleisarbeiten bei folgenden Straßenbahnen

Doch auch viele Straßenbahnen sind betroffen. Sie fahren entweder gar nicht oder werden zumindest umgeleitet.

  • Linie D, 1, 2 und 71: Im Juli und August tauschen die Wiener Linien Gleise in den Bereichen Kärntner Ring, Universitätsring und Schubertring. Die Linien D, 1 und 2 werden umgeleitet. Der 71er fährt nur zwischen Enkplatz und Kaiserebersdorf. Zwischen Karlsplatz und St. Marx fährt ein Ersatzbus 71E. Die U-Bahnlinien U1, U2, U3 und U4 stehen in der Innenstadt als Ersatz zur Verfügung.
  • Linie 6 und 18: Ab 7. Juli erhalten die Linien 6 und 18 am Margaretengürtel neue Gleise. Bis Ende August wird die Linie 18 eingestellt und die Linie 6 ab Eichenstraße zum Bahnhof Meidling umgeleitet. Die Ersatzbuslinie 6E fährt zwischen Westbahnhof und Eichenstraße. Die Linie 62 wird bei der Kliebergasse umgeleitet und fährt zur Matthäusgasse. Auf der Wiedner Hauptstraße stehen weiterhin die Linie 1 und die Badner Bahn zur Verfügung.
  • Linie 9 und 43: Bereits am 16. Juni startete die Gleiserneuerung in der Jörgerstraße. Die Linie 43 fährt während der Bauarbeiten über eine geänderte Route: von Neuwaldegg bis Elterleinplatz und weiter nach Gersthof. Bei der Haltestelle Vinzenzgasse gelangt man so mit nur einem Umstieg in den 42er in die Innenstadt. Die Linie 9 verkehrt nur zwischen Westbahnhof und Rosensteingasse. Linien 2 und 44 fahren in dichteren Intervallen.
  • Linie 37: Auf der Hohen Warte wird ab 28. Juli gebaut. Die Linie 37 pausiert knapp drei Wochen bis 14. August. Die Intervalle der Linie 38 werden in dieser Zeit verstärkt. Fahrgäste können außerdem auf die Linien D sowie auf die Buslinien 10A, 38A und 39A ausweichen.

"Besser grantige Mienen als hiniche Schienen"

Dass die Umbauten nicht für Glücksgefühle sorgen werden, wisse man bei den Wiener Linien. Man wolle trotzdem zeigen, dass man darüber schmunzeln kann. "Die Modernisierungs-Kampagne der Wiener Linien setzt seit ab sofort wieder auf humorvolle Botschaften und Augenzwinkern, um Akzeptanz für notwendige Instandhaltungsarbeiten zu gewinnen", heißt es in einer Aussendung.

Ob das wirklich hilft, scheint unklar. Allerdings gibt es auch ein paar gute Nachrichten. Der 49er fährt nach der Gleissanierung ab 30. Juni wieder auf seiner regulären Strecke. Auch die Arbeiten am Franz-Jonas-Platz sind Ende Juni fertig. Die Linien 25, 26 und 31 fahren wieder bis zu ihrem regulären Betriebsschluss. 

Die Wiener Linien verdichten zudem die Intervalle und Sharing-Angebote im Umfeld von Baustellen, heißt es. Bei der Straßenbahnlinie 44 werden größere Fahrzeuge eingesetzt, um auf alternativen Routen mehr Kapazitäten zu schaffen. 

Dort wo Zusatzangebote sinnvoll und möglich sind, werden Ersatzbusse oder Straßenbahnen eingesetzt.

Video: Wiener Linien beenden Diskriminierung bei Semesterticket

Zusammenfassung
  • Wie mittlerweile schon üblich, müssen Wiener:innen sich in den Sommermonaten in Geduld üben.
  • Gleich neun Öffi-Linien fahren nicht oder nur eingeschränkt.
  • Die Wiener Linien sprechen von "Modernisierungs-Highlights".