APA/GEORG HOCHMUTH

Checklisten, Übungen

Wie gut sind Österreichs Schulen auf Amokläufe vorbereitet?

11. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Nach dem Amoklauf in Graz stellt sich die Frage, wie gut Österreichs Schulen auf solche Gewalttaten vorbereitet sind. Diese Maßnahmen gibt es derzeit.

Maßnahmen, um Schulen zu einem sicheren Ort zu machen, gibt es laut dem Bildungsministerium jetzt schon. 

Checklisten und Krisenpläne

So verfügen die Bildungsdirektionen in allen österreichischen Bundesländern über eine Checkliste, die in Schulen aufliegen und von ihnen umgesetzt werden, bestätigte das Bildungsministerium auf PULS 24-Anfrage.

Diese Checklisten sollen beschreiben, wie man sich im Falle eines Amoklaufs oder bewaffneten Angriffs verhalten sollte. Die Bildungsdirektionen und Schulen verfügen auch über Krisenpläne, die "an die regionalen Erfordernisse angepasst" sind.

Bei der Vorbereitung und Beratung über das Krisenmanagement - also darüber, wie man mit solchen Gewaltsituationen umgeht - sei die Polizei, die Feuerwehr und die Rettung eingebunden. 

Übungen zu Krisenszenarien an Schulen

Wie gut werden die Schüler:innen aber tatsächlich auf solche Situationen vorbereitet? An den Schulen werden "regelmäßig Übungen zu den unterschiedlichen Krisenszenarien vorgenommen", erklärte das Bildungsministerium auf diese Frage. 

Über diese Übungen entscheiden die Schulen "auf Basis ihrer autonomen Risikoeinschätzung".

Amok - Checkliste Krisen / Bildungsdirektion SteiermarkBildungsdirektion Steiermark

Krisenmanagement wird "intensiviert"

Das Krisenmanagement werde nun aufgrund "zunehmender Bedrohungslage", auch durch Drohmails, intensiviert. Konkrete Anpassungen der Sicherheitsvorkehrungen an den Schulen sind derzeit laut Bildungsministerium aber noch nicht in Arbeit.

Es gehe nun einmal darum, zusammenzustehen und den Betroffenen in Graz etwa durch schulpsychologisches Angebot zu helfen. Erst dann gehe es darum, das Geschehene zu verstehen, Schlüsse daraus zu ziehen und entsprechend zu handeln.

Martin Netzer, Generalsekretär im Bildungsministerium, hatte am Dienstagabend im ORF-Fernsehen technische Sicherheitsmaßnahmen nicht von vornherein ausgeschlossen. 

Man müsse allerdings darauf achten, welche Maßnahmen hier verhältnismäßig und auch praktikabel seien. Aus internationalen Beispielen wisse man, dass etwa Sicherheitsschleusen "nicht das Allheilmittel sind".

Krisenintervention: Wie Betroffenen jetzt geholfen wird

Zusammenfassung
  • Maßnahmen, um Schulen zu einem sicheren Ort zu machen, gibt es laut dem Bildungsministerium jetzt schon.
  • So verfügen die Bildungsdirektionen in allen österreichischen Bundesländern über eine Checkliste, die in Schulen aufliegen und von ihnen umgesetzt werden, bestätigte das Bildungsministerium auf PULS 24-Anfrage.
  • Die Bildungsdirektionen und Schulen verfügen auch über Krisenpläne, die "an die regionalen Erfordernisse angepasst" sind.
  • Wie gut werden die Schüler:innen aber tatsächlich auf solche Situationen vorbereitet?