Weltklimakonferenz nächstes Jahr in der Türkei
Der deutsche Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth leitete die Runde, in der der Kompromiss vereinbart wurde. Flasbarth sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Türkei solle "Gastgeber und Präsidentschaft" der nächsten Klimakonferenz werden, Australien hingegen "Präsidentschaft für die Verhandlungen". Das sei "ein sehr ungewöhnliches, noch nicht eingeübtes Konzept".
Wäre keine Einigkeit über den Tagungsort erzielt worden, wäre Deutschland als Sitz des UN-Klimasekretariats in Bonn Gastgeber der Konferenz mit Zehntausenden Teilnehmern geworden - was die Bundesregierung aber unbedingt vermeiden wollte. "Deutschland braucht für eine Konferenz mehr Zeit", hatte Flasbarth vor dem nun gefundenen Kompromiss erklärt.
Die Austragung der jährlichen Weltklimakonferenz rotiert zwischen den Weltregionen, die Staatengruppen müssen sich jeweils auf einen Gastgeber einigen. Die britische Zeitung "The Guardian" hatte berichtet, die Konferenz solle im türkischen Badeort Antalya stattfinden.
Zusammenfassung
- Die nächste Weltklimakonferenz soll 2026 in der Türkei stattfinden, nachdem in Belém ein Kompromiss zwischen der Türkei und Australien erzielt wurde.
- Australien übernimmt die Präsidentschaft für die Verhandlungen, während die Türkei Gastgeber und Präsidentschaft der Konferenz wird – ein bislang ungewöhnliches Modell.
- Wäre keine Einigung erzielt worden, hätte Deutschland als Sitz des UN-Klimasekretariats die Konferenz ausrichten müssen, was die Bundesregierung vermeiden wollte.