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Was tun, wenn der Kindergartenplatz plötzlich weg ist

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Mit der Schließung des Wiener Kindergartenträgers "Minibambini" stehen Eltern nur vor dem Problem, ab Montag keine Betreuung für ihre Kinder zu haben. Philipp Brokes, Jurist bei der Arbeiterkammer, erklärt, was arbeitende Eltern bei dem Wegfallen der Betreuungsperson oder Betreuungseinrichtung tun können.

Freitagvormittag wurde dem Wiener Kindergartenträger Minibambini die Betriebsbewilligung entzogen. Damit darf der Verein keine Kinder mehr betreuen. Davon betroffen sind rund 800 Minderjährige. Viele Eltern steht jetzt vor dem Problem, dass sie am Montag womöglich keine Betreuungseinrichtung für ihr Kind haben. 

Die Stadt Wien kündigte an, betroffene Erziehungsberechtigte dabei zu unterstützt, passende neue Plätze für ihre Kinder zu finden. Eine Hotline ist unter 01/90 500 20 erreichbar. Was arbeitenden Eltern in diese Situation nun zusteht, weiß Philipp Brokes, Jurist bei der Arbeiterkammer.

Kinderbetreuung Dienstverhinderungsgrund

PULS 24 gegenüber erklärt Brokes, dass es sich hier um eine "Dienstverhinderung aus wichtigen persönlichen Gründen vor" handle. Den Betroffenen stehe für das unerwartete Wegfallen einer Betreuungsperson und der damit einhergehenden Dienstverhinderung "der Anspruch auf Entgeltfortzahlung" zu. 

Um eine alternative Kinderbetreuung zu finden, dürfe man sich allerdings nicht zu viel Zeit lassen. Das Gesetz definiere die zulässige Dauer mit "verhältnismäßig kurz". Eltern sind daher angehalten, so "rasch als möglich einen alternativen Betreuungsplatz zu suchen", so der Jurist. 

Der jetzige Fall unterscheide sich allerdings von einer klassischen Pflegefreistellung: Diese gebühre nur bei einer Erkrankung des Kindes. 

Wiederkehr: Schließung war absehbar

Karl Mahrer, Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, und Bildungssprecher Harald Zierfuß verlangen von NEOS-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, dass er "rasch und unbürokratisch" neue Kindergartenplätze findet.

Wiederkehr meinte in einem Statement: "Die Insolvenz und die damit verbundene Schließung der Kindergartenstandorte des privaten Trägers 'Minibambini' war leider absehbar. Daher haben wir die Eltern in den letzten Wochen aktiv angesprochen, sich rechtzeitig um einen neuen Kindergartenplatz zu bemühen und sie dabei auch aktiv unterstützt. Viele Eltern haben von diesem Angebot bereits Gebrauch gemacht und einen neuen Kindergartenplatz für ihr Kind sichergestellt".

ribbon Zusammenfassung
  • Mit der Schließung des Wiener Kindergartenträger Minibambini, stehen Eltern nur vor dem Problem am Montag keine Betreuung für ihre Kinder zu haben.
  • Philipp Brokes, Jurist bei der Arbeiterkammer, erklärt, was arbeitende Eltern bei dem Wegfallen der Betreuungsperson oder Betreuungseinrichtung tun können.