Verhütungs-Gen bei Mittelmeerfruchtfliegen gefunden
Bei Mittelmeerfruchtfliegen (Ceratitis capitata) funktioniert diese Methode schon seit Ende der 1980er Jahre. Forscher des Insect Pest Control Laboratory der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Seibersdorf (NÖ) entdeckten damals, dass eine Erbgutveränderung (Mutation) weiblichen Embryos den Hitzetod beschert. Mit Kollegen von der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen (Deutschland) fanden sie nun auch das betroffene Gen. Es heißt "Lysyl-tRNA-Synthetase", kurz "LysRS", und ist in vielen Insektenarten sehr ähnlich und wichtig, heißt es in einer Aussendung der JLU. Demnach könnte es bei verschiedensten landwirtschaftlichen Schädlingen und Krankheitsüberträgern verändert werden, um die Populationen mittels steriler Männchen zu dezimieren.
(S E R V I C E - DOI der Studie: https://doi.org/10.1073/pnas.2503604122)
Zusammenfassung
- Durch diese Entdeckung können massenhaft sterilisierte Männchen gezüchtet und ausgesetzt werden, die in der Folge die Fortpflanzung der freilebenden Population verhindern.
- Die Methode, die auf einer Mutation im LysRS-Gen basiert, wird bereits seit den späten 1980er Jahren erfolgreich eingesetzt und könnte künftig auch bei anderen landwirtschaftlichen Schädlingen und Krankheitsüberträgern Anwendung finden.