APA/Sven Hoppe

US-Astronaut verlässt mit russischem Raumschiff ISS

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Trotz schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen hat ein US-Astronaut an Bord eines russischen Raumschiffes die Internationale Raumstation ISS verlassen.

Der US-Amerikaner Mark Vande Hei und die Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow dockten am Mittwoch mit einer russischen Sojus-Raumkapsel von der ISS ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten. Rund vier Stunde später wurde die Landung der drei Raumfahrer in Zentralkasachstan erwartet.

ISS als "Symbol der Kooperation"

Spekulationen, dass Vande Hei angesichts des Ukraine-Kriegs nicht mit dem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurückfliegen könnte, hatten beide Seiten zuvor vehement zurückgewiesen. Schkaplerow übergab vor dem Abflug am Dienstag noch das Kommando über die ISS an den US-Astronauten Thomas Marshburn. Auch wenn die Menschen auf der Erde "Probleme" hätten, bleibe die ISS ein "Symbol der Kooperation", sagte Schkaplerow bei einer kurzen Ansprache während der Zeremonie vor der versammelten Crew. Danach gab es zahlreiche Umarmungen.

Vande Hei und Dubrow waren am 9. April 2021 zusammen auf der ISS angekommen. Der 55-jährige Vande Hei hat bei seinem Raum-Ausflug Scott Kelly überholt, der mit 341 aufeinanderfolgenden Tagen zuvor den Rekord für den längsten Aufenthalt eines US-Amerikaners im All hielt. Auf der ISS verblieben neben Marshburn auch noch die US-Astronauten Raja Chari und Kayla Barron, der deutsche Astronaut Matthias Maurer und die drei Kosmonauten Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow.

Start der ersten Privat-Mission verschoben

Der eigentlich für Sonntag geplante Start der ersten privaten Mission zur ISS ist um einige Tage verschoben worden. Die "Ax-1"-Mission solle nun am Mittwoch (6. April) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida starten, teilten die Veranstalter am Dienstag mit. Ein Grund für die Verschiebung wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Bei der "Ax-1"-Mission handelt es sich um die erste komplett private Crew - bestehend aus dem spanisch-amerikanischen Astronauten Michael López-Alegría, sowie dem US-Unternehmer Larry Connor, dem israelischen Unternehmer und Piloten Eytan Stibbe und dem kanadischen Investor Mark Pathy.

Organisiert wird das Ganze vom privaten Raumfahrtunternehmen Axiom in Zusammenarbeit mit der US-Raumfahrtbehörde NASA, geflogen wird in einem "Crew Dragon" von Elon Musks Firma SpaceX. Die vier Axiom-Flieger sollen rund eine Woche lang auf der ISS bleiben und dort wissenschaftliche Experimente durchführen.

ribbon Zusammenfassung
  • Trotz schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen hat ein US-Astronaut an Bord eines russischen Raumschiffes die Internationale Raumstation ISS verlassen.
  • Der US-Amerikaner Mark Vande Hei und die Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow dockten am Mittwoch mit einer russischen Sojus-Raumkapsel von der ISS ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten.
  • Spekulationen, dass Vande Hei angesichts des Ukraine-Kriegs nicht mit dem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurückfliegen könnte, hatten beide Seiten zuvor vehement zurückgewiesen.
  • Schkaplerow übergab vor dem Abflug am Dienstag noch das Kommando über die ISS an den US-Astronauten Thomas Marshburn.
  • Auch wenn die Menschen auf der Erde "Probleme" hätten, bleibe die ISS ein "Symbol der Kooperation", sagte Schkaplerow bei einer kurzen Ansprache während der Zeremonie vor der versammelten Crew.

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